LAK-Präsident Hanke

Hanke hatte mit seinem Sitz im Gehe-Aufsichtsrat vor etwa einem Jahr die Nachfolge von Dr. Richard Klämbt (Apothekerkammer Bremen) und Dr. Johannes Pieck angetreten. Ein Mandat im Gehe-Aufsichtsrat ist (war?) traditionell einem Repräsentanten der deutschen Apothekerschaft vorbehalten.

Nach eigener Aussage erfuhr Hanke erst bei der jüngsten Celesio-Hauptversammlung von der Übernahme. Denn zur Vermeidung von Insider-Geschäften musste, so Hanke, diese Meldung innerhalb des Konzerns geheim gehalten werden, so dass der Aufsichtsrat des Tochterunternehmens nicht informiert war. Gegenüber der DAZ erklärte Hanke: "Meine erste Reaktion war, das Amt ‚hinzuschmeißen’. Nach sorgfältiger Überlegung halte ich dies inzwischen aber für falsch, denn nur über dieses Mandat kann die Sache der Apotheker innerhalb des Unternehmens durch gezielte Anfragen und Anträge vertreten werden. Einen Rücktritt halte ich daher für wirkungslos."

Nur wenige Apotheker wechseln

Die Folgen der Übernahme für das Deutschland-Geschäft der Gehe sind nach Auffassung Hankes noch unklar. Für ihn stelle sich die Frage: "War das ein Kuckucksei, das Celesio seiner deutschen Tochter ins Nest gelegt hat?" Nach seiner Kenntnis halte sich die Anzahl von Apothekern, die ihre Geschäftsbeziehungen zu Gehe beenden, bislang in Grenzen. Den negativen Reaktionen stünden auch Zustimmung und etliche Anfragen zur Teilnahme am Franchise-System von DocMorris gegenüber.