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Institut für Handelsforschung
Rabattverträge senken Kosten – aber nicht in der Apotheke
BERLIN (ks). Die Rabattverträge zwischen gesetzlichen Krankenkassen und pharmazeutischen Herstellern sollen bekanntlich dazu beitragen, Kosten einzusparen. Während dies für die Kassen auch funktioniert, haben die Apotheken das Nachsehen, wie aus einer am 23. Juli veröffentlichten Untersuchung des Kölner Instituts für Handelsforschung (IfH) hervorgeht.
Für die Studie ging das IfH der Frage nach, welche Auswirkungen die Rabattverträge auf der Apothekenebene nach sich ziehen. Insgesamt 102 Apotheken beteiligten sich an der Erhebung – und in den meisten werden die Verträge überaus kritisch gesehen. So gaben mehr als neun von zehn Befragten (94 Prozent) an, der Arbeitsalltag in der Apotheke habe sich durch die Rabattverträge deutlich geändert. Neben einem erhöhten Verwaltungsaufwand sind Umsetzungsprobleme an der Tagesordnung: 88 Prozent der Befragten berichteten von derartigen Schwierigkeiten. Insbesondere sei die Kundenberatung komplizierter geworden. Beklagt wird aber auch, dass die Verfügbarkeit der rabattierten Arzneimittel häufig nicht sichergestellt sei. In 92 Prozent der Apotheken kommt es täglich für die Kunden zu Wartezeiten, weil die Rabatt-Arzneimittel nicht vorrätig sind. Dabei falle den Apothekern häufig die Aufgabe zu, die Kunden über den Sinn und Zweck sowie das Procedere der Verträge zu informieren. Dennoch reagierten die Kunden in vielen Fällen verärgert auf die Substitution eines bewährten durch ein rabattiertes Arzneimittel. 89 Prozent der befragten Apotheker sind überdies davon überzeugt, dass die Veränderungen im Arbeitsalltag der Apotheke zu Kostensteigerungen führen. Ursächlich hierfür seien unter anderem die durch die Rabattvereinbarungen hervorgerufenen Lagerbestandsveränderungen.
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