Rewe sondiert den Markt

Berlin (ks). Schon seit Monaten wirft der Einzelhandelskonzern Rewe ein Auge auf den Arzneimittelmarkt. Bereits im September hatte das Unternehmen angekündigt, prüfen zu wollen, ob und wie ein Einstieg ins Apothekengeschäft möglich wäre. Nun hat das "Handelsblatt" und nach ihm eine Reihe anderer Tageszeitungen verkündet, Rewe stehe bereits "in den Startlöchern". Doch im Konzern gibt man sich zurückhaltend. Konkrete Pläne gebe es noch nicht, sagte ein Sprecher dieser Zeitung.

Arznei im Supermarkt: Konzern dementiert konkrete Pläne

"Es ist kein Geheimnis, dass man sich mit dem Markt beschäftigt", erklärte der Rewe-Sprecher – dies täten viele andere Unternehmen aus dem Drogerie- und Einzelhandelsbereich ebenfalls. Noch müsse sich aber zeigen, welche Möglichkeiten sich tatsächlich ergeben, sollte es zu einer Liberalisierung des Apothekenmarktes kommen. Derzeit treibt Rewe vor allem die Frage um, ob das Arzneimittelgeschäft für den Lebensmittelhandel überhaupt Sinn macht. Wenn die Kunden nicht mitziehen, sei dies sicherlich nicht der Fall. In Online-Umfragen, die bislang zu diesem Thema durchgeführt wurden, zeigte sich, dass derzeit 80 bis 90 Prozent der Umfrageteilnehmer Arzneimittel aus dem Supermarkt ablehnen.

Und so untersucht man bei Rewe zurzeit, was bei den Kunden ankommen könnte. Dabei ist man offenbar allen Möglichkeiten gegenüber offen. Ob man sich im Falle der Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes für einen Einstieg ins Online-Geschäft ein stationäres Arzneimittelangebot im Supermarkt oder die Öffnung von Apotheken unter eigener Marke entscheidet, ist noch offen.

Das "Handelsblatt" will aus Branchenkreisen erfahren haben, dass Rewe bereits Gespräche mit dem Schweizer Pharmahändler Zur Rose AG führe. "Es wird viel spekuliert", sagte der Rewe-Sprecher hierzu der AZ. Das Unternehmen will offenbar nicht den Eindruck erwecken, es werde sofort nach einer möglichen Liberalisierung mit dem Arzneimittelverkauf starten. Noch gebe es keinerlei Entscheidung, versicherte der Konzernsprecher. Und wenn sie denn komme, müsse sie "wohlüberlegt" sein. .

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