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- AZ 36/2008
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Wird die Dresdner Bank chinesisch?
Belastend wirkte sich zunächst unter anderem die Entwicklung des ifo-Geschäftsklimaindex aus. Entgegen den Erwartungen sank dieser deutlich. Hatten die Experten im Vorfeld lediglich mit einem Rückgang auf 97,2 Punkte gerechnet, ging es tatsächlich auf 94,8 Punkte nach unten. Damit fiel der Geschäftsklimaindex zum dritten mal in Folge. Nach Ansicht von Experten gerät die deutsche Wirtschaft somit immer weiter in konjunkturelle Schwierigkeiten. Für Zurückhaltung unter den Anlegern sorgten aber auch die zunehmende Unsicherheit im Kaukasuskonflikt und die damit verbundene Angst vor einer Zuspitzung der Situation. Bessere Nachrichten kamen dagegen aus den Vereinigten Staaten. So fielen die Zahlen zum Verbrauchervertrauen besser aus als erwartet und auch die Daten zu den amerikanischen Auftragseingängen konnten überzeugen. Den größten Kursschub am Deutschen Aktienmarkt gab es aber, als in den USA die Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht wurden. Dieses stieg im zweiten Quartal um deutliche 3,3%, nach einem kleinen Anstieg von 0,9% im ersten Quartal. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 2,7% gerechnet.
• Der Technologiekonzern Infineon will sich offenbar von seiner Beteiligung an Qimonda trennen. Wie das "Wall Street Journal" in der vergangenen Woche berichtete, befindet sich Infineon in Gesprächen mit Micron Technology, in denen es um die Übernahme von Teilen oder des gesamten Anteils von Infineons Beteiligung an Qimonda geht. Analysten bezweifeln aber, ob es tatsächlich Gespräche gibt. Ihrer Ansicht nach ist das Marktumfeld für einen Verkauf derzeit zu schlecht, bzw. die Preise für Speicherchips zu niedrig.
• Wie das Magazin "Der Spiegel" jüngst berichtete, wollen die Fluggesellschaft Lufthansa , der Tourismuskonzern TUI und das Reiseunternehmen Thomas Cook ihre Billigfluggesellschaften Germanwings und TUIfly mit der Chartergesellschaft Condor zusammenschließen. Während einige Experten diesen Schritt begrüßen würden, sind andere skeptisch: Fusionen im derzeit für Fluggesellschaften schwierigen Umfeld seien bedenklich.
• Die Übernahmespekulationen um die Dresdner Bank bekommen laufend neue Nahrung. Wie jetzt im "Manager Magazin" zu lesen war, soll das Kreditinstitut angesichts der schwachen finanziellen Kaufkraft des Interessenten Commerzbank in zwei Tranchen zu 51 und ein Jahr später zu 49% verkauft werden. Allerdings scheint die Commerzbank nicht mehr der einzige ernstzunehmende Interessent zu sein. Wie die "FAZ" mitteilte, ist die chinesische Staatsbank China Development Bank bereit, einen deutlich höheren Preis zu zahlen. Wie das Rennen um die Dresdner Bank ausgeht, scheint derzeit noch völlig offen.
• Der Börsenbetreiber Deutsche Börse hatte in den vergangenen Wochen und Monaten darunter zu leiden, dass immer mehr Wettbewerber ins Kassa-Geschäft drängen und den etablierten Börsen Kunden wegnehmen. Die Deutsche Börse reagiert nun auf diese Entwicklung. Durch Gebührensenkungen sollen die Umsatzausfälle durch höhere Handelsvolumina ausgeglichen werden.
• Der Industriekonzern Siemens will sich bei der Suche nach Investoren auch auf ausländische Staatsfonds konzentrieren. Wie Joe Kaeser, der Finanzchef von Siemens, gegenüber der "Financial Times Deutschland" mitteilte, befindet sich das Unternehmen derzeit in Gesprächen mit zahlreichen, langfristig orientierten Anlegern aus der ganzen Welt. Wie Kaeser weiter sagte, würde Siemens "eine aktive Beteiligung eines dieser Fonds sehr begrüßen". Mit einem solchen Schritt will Siemens die Gefahr verringern, zum Ziel eines feindlichen Übernahmeversuchs zu werden..
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