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Süßgetränke lassen den Purinspiegel ansteigen

Mit Fructose gesüßte Getränke und auch der Verzehr von süßem Obst lassen schon Minuten nach deren Genuss die Harnsäurekonzentration in Blut und Urin ansteigen, ergab eine Auswertung der Health Professionals Follow-Up Study.

Die Hyperurikämie ist in den letzten Jahrzehnten in den Industrienationen wieder häufiger geworden, in den USA soll sich die Prävalenz sogar verdoppelt haben. Auffällig ist dort auch der gestiegene Konsum an mit Fructose gesüßten Getränken. Er könnte den Anstieg der Hyperurikämie erklären. Fructose verbraucht das für den Purinabbau benötigte ATP, wodurch die Purinspiegel bereits kurze Zeit nach deren Verzehr ansteigen. Dies geschieht auch beim Genuss von süßem Obst und frisch gepressten Obstsäften.

Eine Auswertung der Health Professionals Follow-Up-Study durch Hyon Choi vom Arthritis Research Centre of Canada in Vancouver und seine Mitarbeiter belegt diesen Zusammenhang. Sie befragten 46.393 über 40-jährige Männer seit 1986 regelmäßig nach ihrem Lebensstil und ihrer Gesundheit. Bei 755 Teilnehmern wurde in den ersten zwölf Jahren erstmals Gicht diagnostiziert. Auffällig viele davon konsumierten häufig Süßgetränke. Entsprechend Chois Berechnungen steigert bereits ein Süßgetränk pro Tag das Gichtrisiko um 45 Prozent, zwei Süßgetränke sogar um 85 Prozent. Bei Diätgetränken war dagegen kein Zusammenhang erkennbar.

el

 

Quelle: Choi H. et al.: Brit. Med. J. , Online-Vorabpublikation, DOI:10.1136/bmj.39449.819271.BE

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