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Der Wichtl auf neuestem Stand

Max Wichtl
Teedrogen und Phytopharmaka

Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage. 5. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2009. XIV, 786 Seiten, 585 Farbfotos, 307 s/w Abbildungen, 450 s/w Zeichnungen, 118 Euro.
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart.
ISBN 978-3-8047-2369-6

Wer kennt ihn nicht: den "Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka", mittlerweile das Standardwerk der Pharmakognosie mit den Schwerpunkten Inhaltsstoffe, Qualitätskontrollen, Anwendung und Nebenwirkungen von Teedrogen und Phytopharmaka? Die nunmehr recht stattliche und sehr umfangreiche 5. Auflage 2009 stellt eine komplett überarbeitete Neufassung dar, die die neueste wissenschaftliche Literatur zu 234 pflanzlichen Drogen in 222 Voll- und zwölf Kurzmonographien zusammenfasst. Im Vergleich zur vorhergehenden Auflage wurden einige brandaktuelle Drogen neu aufgenommen, die in der täglichen Beratung innerhalb der öffentlichen Apotheke, aber auch im industriellen und wissenschaftlichen Alltag häufiger nachgefragt werden, wie etwa Oleae folium, Origani radix, Pelargonii radix, Sojabohnen, Echinaceae purpureae herba, Uncariae radix u. a. Die Angaben zur Anwendung, Wirkung, Wirksamkeit, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen wurden konsequent für alle Drogenmonographien vereinheitlicht und stellen sich als klar gegliedert und sehr nutzerfreundlich dar. Für den hektischen Apothekenalltag ist mit Sicherheit die Information in diesem Buch schneller gefunden als in vielen online-Datenbanken!

Bezüglich der pharmakognostischen und phytochemischen Beschreibung aller Drogen bleiben keine Wünsche offen. Auch die neueste Literatur wurde eingearbeitet und bringt somit den Nutzer auf den jeweilig neuesten Stand. Zahlreiche Abbildungen wurden neu gestaltet, so dass eine sichere und schnelle Identifizierung von Drogenmaterial gut funktioniert. Wo Fotografien Details schlecht wiedergeben würden, wurden Skizzen eingeführt, die die Merkmale gut verdeutlichen.

Für jede Droge werden die Strukturen der wichtigsten Leitsubstanzen angegeben. Die Autoren haben jeweils auch versucht, quantitative Aussagen zu den einzelnen Inhaltsstoffen zu treffen, was für den Nutzer sehr wichtig ist, da eine unkritische, nicht quantifizierte Aufzählung von Inhaltsstoffen sehr leicht zu Fehlinterpretationen führen kann.

Bezüglich der dünnschichtchromatographischen Identifizierung von Drogen und Extrakten werden Methodenprotokolle vorgegeben, die im Laboralltag auch tatsächlich reproduzierbar funktionieren. In den meisten Fällen werden sehr gut dokumentierte Dünnschichtchromatogramme als Abbildung präsentiert, die eine sichere Zuordnung aller relevanten Spots ermöglichen.

Informationen zu Anwendungsgebieten und Risiken sowie zur Beurteilung der Anwendung der Droge beziehen sich überwiegend auf die Entwürfe der Kommission E. Hierbei wäre es eventuell gut gewesen, auch neuere Monographiensammlungen, wie etwa die von ESCOP, zu zitieren.

Das vorliegende Buch ist nicht nur für den eilig Nachschlagenden und Suchenden eine Fundgrube, ich habe mich selbst dabei ertappt, dass man es tatsächlich als spannende Lektüre zum Blättern, Finden, Lesen am Abend genießen kann – im "Wichtl" findet sich immer etwas, was man noch nicht wusste. Phytopharmazie ist spannend – mit dem neuen "Wichtl" macht sie auch noch Spaß!

Prof. Andreas Hensel, Münster
Per Post: Deutscher Apotheker Verlag, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart
Per Telefon: 0711 – 2582 341
Per Fax: 0711 – 2582 290
Per Freecall: 0800 – 2990 000 (zum Nulltarif mit Bandaufzeichnung)
Im Internet: www.dav-buchhandlung.de
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