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- DAZ 38/2009
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Debatte
Die Halbwertsdauer – zu Recht oder zu Unrecht vergessen?
Die Halbwertsdauer eines Arzneistoffs, nicht zu verwechseln mit der Halbwertszeit, ist ein pharmakokinetischer Parameter, der kaum beachtet wird. Angaben dazu sucht man in den Fachinformationen meist vergeblich. Ob zu Recht oder zu Unrecht, darüber wird heftig gestritten.
Zu Unrecht, das sagt der Arzt und Pharmakologe Dr. Kuno Güttler aus Köln. Am Beispiel der retardierten Opioide versucht er in obenstehendem Artikel zu verdeutlichen, welche Folgen unterschiedliche HWD-Werte retardierter Opioide für den unter chronischen Schmerzen leidenden Patienten haben. In seinen Augen ist die HWD ein Parameter, dessen klinische Relevanz unterschätzt wird. Sie sei eine verständliche und hilfreiche Kennzahl für den praktisch tätigen Arzt, um die Schmerztherapie zu optimieren und für den Apotheker, um dessen Beratungsaufgabe zu erleichtern. Güttler fordert daher alle Hersteller retardierter Präparate auf, die HWD in den Fachinformationen zugänglich zu machen.
Für den pharmazeutischen Technologen Prof. Dr. Richard Süverkrüp aus Bonn ist die HWD als Hauptkenngröße für die Beurteilung eines Produktes wenig geeignet, da sie in erheblichem Maße von der Dispositionskinetik abhängt. Sie sei zwar eine bequeme, aber für den Patienten potenziell riskante Grundlage für die Beurteilung von Präparaten.
Auf unserer neuen DAZ.online-Seite www.deutsche-apotheker-zeitung.de diskutieren Prof. Dr. Richard Süverkrüp und Dr. Kuno Güttler anhand des obenstehenden Artikels die Bedeutung der Halbwertsdauer. Unter dem Button "Debatte" (in der Servicerubrik rechts) finden Sie eine Stellungnahme von Süverkrüp zu dem Artikel von Güttler mit einer detaillierten Antwort von Güttler. Beiden Experten ist eine offene Diskussion wichtig. Diskutieren Sie mit, machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Vielleicht haben Sie ja Erfahrungen mit Schmerzpatienten gemacht, die für oder gegen die Bedeutung der HWD sprechen. Mailen Sie uns unter daz@deutscher-apotheker-verlag.de!
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