Prisma

Stillgelegter "Todesrezeptor" schützt Hirntumore

Bösartige Hirntumore wie Glioblastome sprechen häufig nicht auf Chemotherapien an. Den Grund dafür haben Heidelberger Wissenschaftler jetzt in einem speziellen Krebsrezeptor gefunden, der im "ausgeschalteten" Zustand Arzneistoffen die Angriffsmöglichkeit versagt.

Hirntumore besitzen auf ihrer Zelloberfläche Proteine, an denen Wirkstoffe andocken und die Zellen zum Absterben bringen können. Einige Tumorarten sind jedoch offenbar in der Lage, diese "Todesrezeptoren" stillzulegen und somit eine erfolgreiche Chemotherapie zu verhindern. Die Heidelberger Forscher untersuchten verschiedene Hirntumore und stellten fest, dass das Gen für den Todesrezeptor DR4 in bis zu 75 Prozent der Fälle durch Anlagerung von Methylgruppen abgeschaltet war. Im Labor gelang es den Wissenschaftlern bereits, die Methylierung des Rezeptorgens rückgängig und somit den Tumormarker wieder angreifbar zu machen. Bislang ist es jedoch noch nicht möglich, therapeutisch ausschließlich einzelne Gene durch diese Manipulation anzuschalten. Allerdings könnte der Befund diagnostisch genutzt werden, um Patienten mit intakten Todesrezeptoren ausfindig zu machen. war

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 139/2009

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