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Am Husten erkannt

Belgische Wissenschaftler haben ein Detektorkonzept entwickelt, mit dessen Hilfe sie erkältete bzw. grippekranke Menschen in der Menge aufspüren wollen. Angeschlossen an einen Computer sollen die Detektoren sämtliche Geräusche z. B. innerhalb eines Flughafens oder Bahnhofs registrieren und charakteristisches Husten herausfiltern. Eine Software soll dann auf die ungefähre Position der Hustenquelle schließen lassen.

Als Basis des Detektorsystems dient der Umstand, dass menschlicher Husten ein charakteristisches Frequenzprofil hinterlässt. Ob ein Kranker hustet oder ein Gesunder nur hüstelt oder sich räuspert, ergibt ein unterschiedliches Muster, das per Computer problemlos ausgewertet – und bei Anbringung mehrerer Mikrophone durch Abgleich der Signale auch lokalisiert werden kann. Die Entwickler um Daniel Berckmans vom Technologieunternehmen Biorics halten ihr weltweit zum Patent angemeldetes System unter anderem für Gesundheitsbehörden interessant. Diese könnten anhand der Daten z. B. die Ausbreitung von Grippewellen beobachten, meinen sie. Aus datenschutzrechtlicher Sicht ließe sich das System allerdings weit darüber hinaus nutzen bzw. missbrauchen. So wäre denkbar, dass bei einer Influenzapandemie potenzielle Virusträger im Flughafen oder Bahnhof geortet und dann in Quarantäne geschickt werden. Brave new world …


ralQuelle: Marks, P.: New Scientist online, Meldung vom 29. 1.

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