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Patienten-Verband sieht medizinische Versorgung in Gefahr
Im Rahmen der anstehenden Gesundheitsreform fordert der Patienten-Verband, mit Bonuszahlungen Ärzte zur Niederlassung in strukturschwachen Regionen zu locken. "Es gibt keinen generellen Ärztemangel in Deutschland", sagte Zimmermann. Das Problem sei die Verteilung. Ärzte zögen lieber in attraktive Ballungsgebiete als aufs Land. In Städten wie München, Berlin oder Düsseldorf sei der "Begriff Hausarzt wörtlich zu nehmen". Dort gebe es fast in jedem Haus einen Arzt, sagte Zimmermann. In ländlichen Regionen Ost- und Norddeutschlands suchten ältere Hausärzte dagegen immer häufiger vergeblich einen Praxisnachfolger.
Sollte eine Bonus-/Malusregelung innerhalb des ärztlichen Honorarsystems nicht zum notwendigen regionalen Ausgleich führen, müsse die Bundesregierung im Rahmen der nächsten Gesundheitsreform notfalls den Kassenärztlichen Vereinigungen den gesetzlichen Auftrag zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung entziehen und auf die Krankenkassen übertragen, forderte Zimmermann: "Die Politik kann der Schieflage nicht länger tatenlos zuschauen."
Zu Jahresbeginn hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) vor einem Ärztemangel gewarnt. Laut einer aktuellen KBV-Statistik fehlen bundesweit 3620 niedergelassene Ärzte, davon über 2000 Hausärzte, 1200 Psychotherapeuten und 330 Fach- und Kinderärzte.
Besonders in den ländlichen Regionen finden viele Mediziner, die in Ruhestand gehen, aber auch Kliniken, nicht genügend Nachwuchs. Der KBV zufolge gibt es in Niedersachsen die meisten freien Arztsitze (678), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (493) und Sachsen-Anhalt (379). Insgesamt gibt es in Deutschland rund 150.000 niedergelassene Ärzte.
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