Begleithandbuch nicht nur für Ehrenamtliche

In unserer heutigen Gesellschaft haben wir Tod und Trauer aus dem Alltag verdrängt und daher verlernt, damit umzugehen. Tritt dann ein Sterbenskranker, ein Sterbender, ein Verstorbener in unser eigenes Umfeld, sei es in Beruf, Nachbarschaft, Freundes- oder Verwandtenkreis, sind wir oft ratlos, reagieren mit Distanz und können meist unsere Trauer nicht mehr verarbeiten. Gründe für dieses Verhalten sind Unwissenheit, Angst und Hilflosigkeit.

Sophie Warning bringt dem Leser die grundsätzliche Situation Sterbender und des Sterbeprozesses nahe, lässt sie verstehen. Sie benennt in ihrem Begleitbuch die dabei entstehenden Ängste, gibt zugleich Hilfestellung, um einzelne Situationen bewältigen zu können und zeigt "… wie wenig es bedarf, um die Situation von Sterbenden und Trauernden zu erleichtern".

"Krankheit – Sterben – Trauer" befasst sich aber auch mit sehr praktischen Problemen, die entstehen, wenn jemand im eigenen Umfeld stirbt oder trauert. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es wo? Wer kann helfen? Wie kondoliere ich und bei wem? Was muss ich über eine Beerdigung wissen? Was ist Trauer? Wie kann ich Trauernde begleiten? Konkrete Anleitungen zeigen, wie man sich verhalten kann und welche Angebote hilfreich sein können. Warning erzählt auch die Geschichte der Hospizarbeit, berichtet über die Arbeit im palliativen Team und beschreibt die Begleitung Sterbender und Trauernder. Die Beschreibung der Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross und eine Darstellung möglicher Trauerverläufe nach Verena Kast und William Worden runden das Handbuch ab. Im Anhang befinden sich ausführliche Listen mit Literaturhinweisen und wichtigen Adressen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Obwohl es bisher eine Vielzahl an Veröffentlichungen zu den Themen Sterben, Tod und Trauer gibt, fehlte bisher ein so umfassendes Grundlagenwerk.

DAZ 2011, Nr. 7, S. 132