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Wirtschaft
Nur moderates Wachstum im August
IMS Health: Apothekenmarkt wächst im August leicht – Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verliert
Im Markt der rezeptpflichtigen Präparate stieg der Umsatz im August um 3,4 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro und lag damit im Korridor der Gesamtmarktentwicklung. Die Menge entwickelte sich mit einem leichten Minus von einem Prozent (56 Mio. Packungen) rückläufig. Dies verwundert laut IMS Health nicht, denn offenbar hat im Juli eine Bevorratung von Arzneien gegen chronische Erkrankungen stattgefunden: Der Mengenzuwachs bei Herz-Kreislauf-Mitteln, Ulkustherapeutika oder Schilddrüsenmedikamenten lag im Juli durchgängig im mittleren bis höheren einstelligen Bereich. Aktuell sind diese Gruppen von Stagnation oder sogar Rückgang betroffen.
Die rezeptfreien Arzneimittel verbuchten im August ein geringes Umsatz- und Absatzplus (+2% bzw. +3%). Hintergrundanalysen zeigen laut IMS Health, dass die nach Absatz führenden drei Kategorien, deren Marktanteil bei mehr als 25 Prozent liegt, Wachstumsraten zwischen plus drei und plus zehn Prozent aufweisen. Zweistelliges Wachstum erreichten topische Rhinologika, wobei hier die Untergruppe der abschwellenden Rhinologika den höchsten Zuwachs (+10%) verbuchte. Im Juli dominierte noch die Untergruppe der antiallergisch wirksamen Schnupfenmittel die gesamte Präparategruppe mit einem hohen zweistelligen Absatzzuwachs. Die Heuschnupfensaison hält laut IMS Health aber noch an, was die Zuwachsraten bei systemischen Antihistaminika (+7%) und Antipruriginosa inklusive topisch anzuwendender Antihistaminika (+14%) zeigten. Gegenüber dem Vormonatswachstum ist die Nachfrage im August jedoch deutlich abgeflacht.
Seit Jahresbeginn Absatz- und Umsatzplus
Im 8-Monatszeitraum ab Januar 2013 verbucht der gesamte Apothekenmarkt (rezeptfreie und rezeptpflichtige Arzneimittel) ein Umsatzplus von vier Prozent mit einem Volumen von 17,6 Mrd. Euro. Der Absatz wuchs im selben Zeitraum aufgrund der außergewöhnlich starken Erkältungs-/Grippewelle zum Jahresbeginn sogar um einen Prozentpunkt mehr (+5%).
Die „Top10“-Arzneigruppen nach Umsatz im Apothekenmarkt legten im Zeitraum Januar bis August 2013 um sieben Prozent zu. Darunter zählen nach wie vor die Antineoplastika (+18%), Anti-TNF-Präparate (+14%) und Immunsuppressiva (+18%) zu den am stärksten wachsenden Gruppen. Zu den Produktgruppen mit Umsatzrückgang gehören zum einen Diabetes-Tests (-3%), zum anderen die von einem Patentende im letzten Jahr betroffenen Angiotensin-II-Antagonisten (Kombinationspräparate, -6%).
Die GKV-Ausgaben für Arzneimittel beliefen sich im August 2013 auf 2,5 Milliarden Euro (AVP). Das entspricht einer Steigerung von drei Prozent. Die Menge abgegebener Packungen ging um knapp zwei Prozent auf 52 Millionen Stück zurück. Für die gesamten ersten acht Monate 2013 ergibt sich laut IMS Health ein Ausgabenanstieg von 4,7 Prozent ohne die Berücksichtigung von Einsparungen aus Rabattverträgen.
Rückgang beim Rx-Versand
Schwächer als die Vor-Ort-Apotheken wuchs laut IMS Health der Versand: im August kam er auf einen Umsatz von 59 Mio. Euro, das ist ein Plus von zwei Prozent.
Dabei verloren Rx-Präparate erneut drei Prozent und kommen auf einen Umsatz von 16 Mio. Euro, der OTC-Versand legte um vier Prozent auf 43 Mio. Euro zu.
Für den gesamten Zeitraum Januar bis August 2013 sah die Entwicklung ähnlich aus: Der gesamte Versandhandel verbuchte ein vierprozentiges Plus. Die rezeptfreien Präparate wuchsen mit sechs Prozent deutlich stärker, während Rx-Präparate um drei Prozent rückläufig waren. Die Mengenentwicklung im Versandhandel zeigte im August 2013 eine ähnliche Entwicklung wie im Vormonat Juli: Insgesamt legte der Markt um vier Prozent auf sieben Millionen Packungen zu. OTC- und Rx-Präparate entwickelten sich gegenläufig: Während OTC-Arzneimittel um fünf Prozent auf sechs Millionen Packungen zulegten, verloren verschreibungspflichtige Präparate um vier Prozent auf 400.000 Packungen. Im 8-Monatszeitraum erwiesen sich Erkältungspräparate nach wie vor als die Kategorien mit dem stärksten Zuwachs, hier schlug sich die in den ersten Monaten des Jahres herrschende Erkältungswelle nieder.
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