Gesundheitspolitik

Kein Platz für Apotheker

Kommentar von Kirsten Sucker-Sket

Die Gesundheitspolitiker der absehbaren künftigen Großen Koalition haben sich bei den Themen Arzneimittel und Apotheken in vielen Punkten einigen können. In ihrem Papier mit den Zwischenergebnissen greifen sie auch einen Plan der Vorgängerregierung auf, der laut G-BA-Chef Josef Hecken drohte im „Nirwana“ zu verhallen. Bekanntlich sollen DAV und GKV-Spitzenverband in ihrem Rahmenvertrag regeln, welche Arzneimittel nicht substituiert werden sollen. Doch der Gesetzgeber wählte eine „Kann“-Vorschrift. Vor allem der GKV-Spitzenverband sah sich daher nicht zu einer schnellen Umsetzung bemüßigt. Auch viele Apotheker verstehen das Drängen der Politik nicht: Im Grunde kann die Substitution schon heute über das Aut-idem-Kreuz oder pharmazeutische Bedenken verhindert werden. Doch die Politik hat sich verbissen – sie will die Liste auf jeden Fall. Jetzt soll das Supergremium der Selbstverwaltung, der G-BA, die Aufgabe übernehmen – aber schnell, sonst schreitet das Bundesgesundheitsministerium selbst zur Tat. Für den DAV keine glückliche Situation: Seine Liste steht schließlich schon, der GKV-Spitzenverband wollte sie nur nicht. Im G-BA kann der Kassenverband nun ganz ohne Apotheker – dafür mit Ärzten und den Unparteiischen – die Liste erstellen. Mag die Liste streng genommen auch überflüssig sein: Wenn sie denn erstellt werden soll, ist es keine gute Lösung, den apothekerlichen Sachverstand außen vor zu lassen. Die ABDA sollte vor diesem Hintergrund ihre ablehnende Haltung zu einer Mitgliedschaft im G-BA auf den Prüfstand stellen. Es gilt Verantwortung zu übernehmen!

Kirsten Sucker-Sket

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