Prisma

MRF statt MRT

(cae). Ein akkurater Fingerabdruck statt einem verschwommenen Bild – so soll der Fortschritt in der medizinischen Kernspin-Technik aussehen.

Die MRT als bildgebendes diagnostisches Verfahren wurde ab 1973 vor allem von Paul Lauterbur und Peter Mansfield entwickelt, die dafür 2003 einen Nobelpreis erhielten. Seither ist die Technik im Wesentlichen unverändert geblieben. Forscher um Mark Griswold an der Case Western Reserve University in Cleveland haben jedoch einen großen Fortschritt erzielt, indem sie die Stärke der Magnetfelder systematisch modulieren und die differenzierten Signale mithilfe eines Rechenprogramms vom Computer auswerten lassen. Sie nennen das Verfahren "magnetic resonance fingerprinting” (MRF).

Der unterschiedliche Wassergehalt verschiedener Gewebearten lässt sich durch MRF nicht nur viel genauer darstellen, sondern auch recht genau berechnen, was z. B. für die Diagnostik eines Tumors oder eines entzündeten Gewebes entscheidend ist. Die Autoren postulieren, dass ihnen in der Kernspin-Technik der Schritt von der qualitativen zur quantitativen Analyse gelungen ist. Wie der praktische Nutzen bei verschiedenen Erkrankungen aussieht, muss freilich noch nachgewiesen werden.


Ma D, et al. Magnetic resonance fingerprinting. Nature 2013;495:187 – 192.



DAZ 2013, Nr. 12, S. 6

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