Gesundheitspolitik

Drei Aufträge für Gröhe

Sachsen-Anhalts Apotheker benennen Hauptthemen

BERLIN (jz) | Insbesondere drei Dinge erwarten die Apotheker aus Sachsen-Anhalt vom neuen Bundesgesundheitsminister: Dass er das Nachwuchsproblem angeht, etwas gegen Lieferengpässe unternimmt und für Entlastung in Sachen Bürokratie sorgt: „Es heißt, neue Besen kehren gut“, erklärt Kammerpräsident Dr. Jens-Andreas Münch. Für das neue Jahr wünsche man sich daher von Hermann Gröhe (CDU), dass „endlich einmal im bürokratischen Dschungel rund um die Arzneimittelversorgung ‚Klarschiff‘ gemacht wird“.

Die Konzentration auf die eigentlichen Aufgaben der Apotheker, die Arzneimittelversorgung und eine umfassende Beratung zur Anwendung, werde derzeit von einer Vielzahl zeitraubender bürokratischer Auflagen belastet – insbesondere in den Vertragsbeziehungen mit der GKV. So bedeute beispielsweise die ständige Korrektur von Rezepten zusätzliche Wartezeit für den Patienten und sei für Ärzte und Apotheker zeit- und nervenaufreibend. „Daher sollte der neue Bundesgesundheitsminister dafür Sorge tragen, dass die Bürokratie auf ein akzeptables Maß zurückgeht“, fordert der stellvertretende Vorsitzende des Landesapothekerverbands, Dr. Jens Prantz.

Kammer und Verband verweisen außerdem darauf, dass zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung auch gehöre, Arzneimittel möglichst umgehend abgeben zu können. Rabattverträge verursachten aber immer wieder Lieferengpässe – inzwischen sogar im ambulanten Bereich. „Oft ist ein hoher zeitlicher und logistischer Aufwand erforderlich, um die Patienten dennoch ordnungsgemäß zu versorgen“, betont Münch. Dabei gehe wertvolle Zeit für die eigentlichen Aufgaben verloren. Gröhe solle daher die Rahmenbedingungen so gestalten, dass Apotheker sich „als freier Heilberuf wieder mehr auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können“.

Des Weiteren warnen die Sachsen-Anhalter, dass der demografische Wandel auch vor Apotheken nicht halt mache: Die Offizinen bräuchten in den kommenden Jahren mehr gut ausgebildeten Nachwuchs. Apotheker seien zwar in der Lage und auch willens, ihr Wissen zum Wohl der Patienten noch stärker in Beratung und Prävention einzubringen – doch dafür benötigten sie ausreichend qualifizierte Kräfte. Und: „Investition in Bildung ist die Grundlage dafür“, unterstreicht Münch. Insoweit müsse der einzige Hochschulstandort für Pharmazie in Sachsen-Anhalt ausgebaut werden. 

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