Gesundheitspolitik

Hessen: AOK retaxiert Zyto-Apotheker

Wer ohne Ausschreibungszuschlag herstellt und abrechnet wird ab Februar retaxiert

BERLIN (jz) | Die AOK Hessen wird ab Mitte Februar hessische Apotheken retaxieren, die weiterhin Zytostatika herstellen und abrechnen, obwohl sie keinen entsprechenden Selektivvertrag mit der Kasse geschlossen haben. Laut einem Sprecher steht ein sechsstelliger Betrag im Raum. Etwa zehn Apotheken sollen betroffen sein.

Seit Dezember 2013 ist in Hessen die Versorgung von AOK-Patienten mit onkologischen Zubereitungen im ambulanten Bereich neu organisiert: Eigentlich sollen seither nur noch die zwölf Apotheken, die den Zuschlag in der ersten Zyto-Ausschreibung der hessischen Kasse erhalten haben, die Zytostatikaversorgung übernehmen. Einige Ärzte versorgen ihre Krebspatienten aber weiterhin über die gewohnte Apotheke – sehr zum Missfallen der AOK Hessen. Sie will Apotheken, die ohne entsprechenden Vertrag Zytostatika herstellen und abrechnen, ab Mitte Februar retaxieren.

Der Verband der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA) sieht den Trend zur Ausschreibung kritisch. „Die onkologische Versorgung mit generischen Arzneimitteln ist ausgequetscht“, warnte VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim, als die Zyto-Ausschreibung in Hessen bekannt wurde. Wer weiter an der Kostenschraube drehe, gefährde die Versorgung der Patienten. 

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