Kongressbericht

Umzug gelungen

Pharmacon-Veranstalter zufrieden mit erstem Kongress in Schladming

SCHLADMING (wes) | „Ich habe einen jungen, dynamischen und fröh­lichen Kongress erlebt“, so beschreibt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der veranstaltenden Bundesapothekerkammer, den 45. Winter-Pharmacon, der erstmals im österreichischen Schladming stattfand. Auch die meisten Kongress­besucher äußerten sich zufrieden über den neuen Standort.
Fotos: WuV

Inmitten von Bergen: In schöner Umgebung lernt es sich besser.

Zwar hatten etliche treue Davos-Gänger im letzten Februar verärgert auf den angekündigten Umzug in den steirischen Skiort reagiert – und tatsächlich waren einige bekannte Gesichter dieses Jahr nicht dabei. Doch in den harten Zahlen hat sich diese Verärgerung nicht niedergeschlagen. Mit rund 700 Teilnehmern ist es den Veranstaltern gelungen, die Teilnehmerzahl des vorigen Jahres zu erreichen. „Das an einem neuen Ort auf Anhieb zu erreichen, ist ein großer Erfolg“, so Metin Ergül, Geschäftsführer der Werbe- und Vertriebsgesellschaft der deutschen Apotheker (WuV), die den Kongress organisiert. Zwar seien tatsächlich ungefähr 150 Schweizer Apothekerinnen und Apotheker, die in den letzten Jahren am Davoser Kongress teilgenommen hatten, nicht mit „umgezogen“. Die trotzdem stabile Teilnehmerzahl zeige aber, dass das Hauptziel des Ortswechsels erreicht werden konnte: Neue Teilnehmer für den Pharmacon zu gewinnen und ­dabei auch jüngere Apotheker ­anzusprechen. Das bestätigt auch BAK-Präsident Kiefer, der sich über eine Steigerung der Teilnehmer unter 40 Jahren um über 160 Prozent freut.

Auch unter den Teilnehmern hörte man nur sehr wenig Kritik am neuen Kongressort. Vereinzelt wurde die Vertrautheit vermisst, die sich in über vier Jahrzehnten in Davos eingestellt hatte. Doch nicht nur wegen der ­Frankenaufwertung kurz vor Kongressbeginn bezeichneten die meisten befragten Teilnehmer den Umzug als gelungen. Wiederholt wurde das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis gelobt – in der Gastronomie und Hotellerie, aber auch beim Skifahren und anderen Freizeitaktivitäten.

Zur Zufriedenheit „altgedienter“ Pharmacon-Besucher dürfte auch ­beigetragen haben, dass am gewohnten Konzept des Kongresses festgehalten wurde: Einem morgendlichen Vortrag (8.45 Uhr bis 9.45 Uhr) folgt eine lange Pause, in der entweder Seminare besucht werden können oder die Teilnehmer Zeit zur freien Ver­fügung haben. Ab 16.30 Uhr folgen dann zwei Nachmittagsvorträge bis 18.45 Uhr. Thematisch ging es in ­diesem Jahr um die Arzneimitteltherapiesicherheit bei der Therapie der großen Volkskrankheiten – auch wenn nicht in allen Fällen wirklich auf AMTS eingegangen wurde (s. auch Bericht auf S. 25).

Medikationsmanagement für Alle – unter Apotheker-Ägide

Größere Anstrengungen zur Arzneimitteltherapiesicherheit forderte Kiefer, zusammen mit dem Präsidenten der Österreichischen Apothekerkammer, Mag. Max Wellan, und Dominique Jordan vom Schweizerischen Apothekerverband pharmaSuisse, auf der „berufspolitischen Veranstaltung“, ebenfalls ein „Pharmacon-Klassiker“. Die Standesvertretungen der Apotheker in den deutschsprachigen Ländern fordern die flächendeckende Einführung des Medikationsmanagements für alle Patienten, die mehr als fünf Arzneimittel einnehmen müssen – als gesondert honorierte Dienstleistung und unter Federführung der Apotheker (siehe auch AZ Nr. 5 vom 26.01.2015, Seite 1). |

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Wer sich nicht vom Kongressort Davos verabschieden möchte, kann vom 1. bis 6. Februar 2015 den Nachfolgekongress pharmaDavos besuchen. Deutsche ­Teilnehmer sind bei diesem Schweizer Kongress ausdrücklich eingeladen. www.pharma-davos.ch

Der Pharmacon findet – mit ähnlichem Konzept – zweimal im Jahr statt: der Pharmacon Meran vom 31. Mai bis 5. Juni 2015, der nächste Pharmacon Schladming vom 18. bis 23. Januar 2016.

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