Wirtschaft

Leichter Aufwind

APOkix: Erwartungen im Plus / Probleme mit Personal

cha | Die Apotheker schätzen ihre wirtschaftliche Situation im Juli etwas besser ein als im Vormonat: Mit 85,3 Punkten liegt der vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) allmonatlich ermittelte Konjunktur­index um 0,3 Punkte höher als im Juni. Deutlicher verbessert hat sich die Stimmung beim Index für die Erwartungen: Dieser ist um 2,8 Punkte auf nunmehr 75,4 Punkte gestiegen. Bei einem Wert von 100 Punkten halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage.

47,8% der befragten Apotheken­leiter – und damit 2,2 Prozentpunkte weniger als im Vormonat – beurteilen die aktuelle Geschäftslage ihrer Apotheke als „neutral“, 18,7% bezeichnen sie als „sehr“ oder „eher positiv“, 33,5% sehen sie „sehr“ oder „eher negativ“. Dabei haben gegenüber dem Vormonat sowohl die positiven als auch die negativen Einschätzungen leicht zugenommen, während die neutralen entsprechend zurückgegangen sind.

APOkix-Konjunkturindex: Die Stimmung bessert sich nur wenig.

Bei den Erwartungen für die Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten ist es genau umgekehrt: Hier haben die neutralen Einschätzungen zugelegt, während sowohl die positiven als auch die negativen Erwartungen abgenommen haben. So rechnen 50,4% der Befragten mit einer stabilen Entwicklung, 12,5% mit einer leichten oder starken Verbesserung und 37,0% mit einer leichten oder starken Verschlechterung.

Im Vergleich zum Juli 2015 ist der Index für die aktuelle Geschäfts­lage um 1,3 Punkte gesunken, der Index für die Erwartungen liegt mit einem Plus von 2,5 Punkten über dem Vorjahreswert.

Rund 60% arbeiten Teilzeit

Weiterhin befragt wurden die APOkix-Teilnehmer zum Thema Personal. Dabei zeigte sich, dass sechs von zehn Apothekenangestellten Teilzeit arbeiten. Die Anteile in den einzelnen Berufsgruppen sind ähnlich hoch ausgeprägt: Jeweils mehr als 60% aller angestellten Approbierten, PTAs und PKAs sind Teilzeitkräfte. Nach Ansicht der Befragten funktioniert dieses Modell: Fast 80 Prozent der APOkix-Teilnehmer machen in ihrer Apotheke gute Erfahrungen mit Teilzeitbeschäftigten.

Allerdings zeigt sich der viel diskutierte Fachkräftemangel auch in den Apotheken: Knapp zwei Drittel der befragten APOkix-Teilnehmer stimmen voll und ganz oder eher der Aussage zu, dass es ihrer Apotheke zunehmend schwerfällt, „geeignetes pharmazeutisches Personal zu finden“. Dabei geben ebenfalls zwei Drittel der Befragten an, dass sich „insbesondere die Suche nach Vollzeitkräften“ in ihrer Apotheke schwierig gestalte. Fast alle Apothekenleiter befürchten, dass sich die Situation noch verschärft: Knapp 90% stimmen voll und ganz oder eher der Aussage zu, „dass es in den kommenden 1 bis 2 Jahren noch schwieriger wird, geeignetes Personal für unsere Apotheke zu finden“.

APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.

Beklagt wird zudem die Qualität der Bewerber: Beinahe zwei Drittel der Befragten geben an, dass diese sich zunehmend verschlechtert habe. Und es wird noch eine weitere Verschlechterung erwartet: Der Aussage „Ich bin der Meinung, dass sich die Qualität der Bewerber in den kommenden ein bis zwei Jahren deutlich verschlechtern wird“ stimmen 14,9% der Befragten voll und ganz und 44,1% eher zu.

Gefragt wurde auch danach, was die Apotheker selbst dazu beitragen, um den Personalmangel zu beheben. 16,1% der APOkix-Teilnehmer bilden aktuell eine PKA aus. Von den restlichen Befragten geben drei Viertel an, dass sie dies früher getan hätten, jeder fünfte hat dagegen noch nie ausgebildet. Gut ein Fünftel plant aber für die Zukunft, wieder auszubilden. Knapp ein Fünftel gibt an, zwar gerne ausbilden zu wollen, aber keine geeigneten Auszubildenden zu finden.

Derzeit ist viel die Rede davon, dass die Apothekerschaft PTA-Schulen finanziell unterstützen sollte. Mehr als die Hälfte der APOkix-Teilnehmer möchte dafür aber kein Geld ausgeben. Gut jeder zehnte Befragte wäre bereit, weniger als 50 Euro monatlich dafür zu bezahlen, gut jeder fünfte 50 Euro. Weitere 10,5% würden sogar deutlich mehr bezahlen. |

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