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Kurz gemeldet: Arzneimittelrisiken: 8400 Verdachtsfälle gemeldet - Grippeimpfstoffe: neue Rabattpartner - Celesio verkauft Brasilien-Geschäft

Mehr als 8400 Verdachtsfälle gemeldet

Apotheken haben der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) im Jahr 2015 mehr als 8400 Verdachtsfälle von Arzneimittelrisiken gemeldet. Die meisten Meldungen betrafen verschreibungspflichtige Arzneimittel (5831 Meldungen), gefolgt von Meldungen zu rezeptfreien Medikamenten (1783 Meldungen). Etwa ein Drittel der AMK-Meldungen (32%) entfiel auf unerwünschte Wirkungen von Arzneimitteln, Medizinprodukten und anderen Produktgruppen wie Nahrungsergänzungsmitteln. Zu diesen Meldungen zählen auch Medikationsfehler. Die anderen zwei Drittel der AMK-Meldungen (68%) bezogen sich auf Qualitätsmängel. Dazu gehören u. a. Verpackungsfehler, Mängel der Produkteigenschaften sowie fehlerhafte Kennzeichnungen oder Deklarationen. Meldungen aus Apotheken zu Verdachtsfällen von Arzneimittel-Manipulationen und -Fälschungen waren im Jahr 2015 rückläufig. „Apotheken leisten durch die Meldungen an die AMK einen bedeutsamen Beitrag für eine erhöhte Arzneimittelsicherheit“, kommentiert Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der AMK.

Neue Rabattpartner für Grippeimpfstoffe

Die gesetzlichen Kassen in Niedersachsen haben die aktuelle Ausschreibung saisonaler Grippeimpfstoffe abgeschlossen und die Zuschläge für die Impfsaisons 2016/2017 und 2017/2018 erteilt. Ausgeschrieben waren saisonale Impfstoffe zur Impfung GKV-Versicherter ab dem vollendeten 6. Lebensmonat, ohne Altersobergrenze, als Fertigspritze ohne Kanüle. Um Lieferengpässe zu vermeiden, fordert das Gesetz von den Krankenkassen, dass sie innerhalb eines Versorgungsgebiets Verträge mit mindestens zwei Unternehmen abschließen. Die Kassen haben Niedersachsen daher in vier Regionen aufgeteilt und bestimmt, dass jeder Bieter nur zwei Zuschläge erhalten kann. An der Ausschreibung hatten sich drei Bieter beteiligt – alle bekamen am Ende einen Vertrag. Die Mylan Healthcare GmbH erhielt die Zuschläge für die beiden Gebietslose mit dem größten zu erwartenden Umsatz (Aurich, Wilhelmshaven, Osnabrück, Stade sowie Hannover, Hildesheim). bioCSL macht das Rennen im Gebietslos Braunschweig/Göttingen und Sanofi Pasteur MSD in der Region Oldenburg, Verden und Lüneburg.

Celesio verkauft Brasilien-Geschäft

Die zum US-amerikanischen Pharmahandelskonzern McKesson gehörende Celesio AG hat am 1. Februar bekanntgegeben, eine Vereinbarung zum Verkauf ihres Brasiliengeschäfts an die SC Participações Empresariais unterzeichnet zu haben. Diese brasilianische Holding kontrolliert unter anderem den Pharmagroßhändler Distribuidora de Medicamentos SantaCruz. SantaCruz vertreibt nach Celesio-Angaben Arzneimittel sowie Gesundheits- und Kosmetikprodukte in 17 brasilianischen Staaten. Das Unternehmen hat elf Distributionszentren und 4500 Mitarbeiter. Über den Kaufpreis wurde bisher nichts bekannt. Celesio hatte bereits im April 2015 bekanntgegeben, sich von seinen brasilianischen Tochterunternehmen Panpharma und Oncoprod trennen zu wollen. Der Celesio-Vorstandsvorsitzende, Marc Owen, sagte damals zu diesem Vorhaben: „Diese Entscheidung zeigt deutlich, dass wir uns strategisch auf den Ausbau ­unserer Position im europäischen Markt konzentrieren wollen.“

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