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Wirtschaft
Sanofis Pläne für Diabetes
Verlust von Marktanteilen durch Lantus®-Patentablauf
Vor allem in den USA, wo der Preisdruck unter den Herstellern zunimmt, verliert Sanofi Marktanteile. Zuletzt hatten die Drogeriekette CVS und der Krankenversicherer United Health Lantus® zugunsten des Nachahmermittels Basaglar® aus ihren Portfolios gestrichen.
Sanofi hatte deshalb bereits zum Halbjahr vor verschlechterten Bedingungen gewarnt und einen stärkeren Rückgang im Diabetesgeschäft in Aussicht gestellt. In Europa laufe es aber weiter stabil und in den Schwellenländern, insbesondere in China, entwickele es sich sehr positiv, betonte Stefan Oelrich, der als „deutsche Stimme“ im Vorstand das weltweite Diabetesgeschäft verantwortet, am vergangenen Mittwoch in Frankfurt.
Die Durststrecke im Diabetes-Geschäft dürfte noch länger anhalten: „Unsere Hoffnung ist es, dass wir im nächsten Zehnjahreszeitraum bei Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wieder zu einer Wachstumsplattform zurückfinden.“ Vielversprechende Mittel in der Pipeline sind die von anderen Herstellern einlizensierten Kandidaten Sotagliflozin und Efpeglenatide. Für einen Hoffnungsträger aus dem eigenen Hause, mit dem auch Adipositas bekämpft werden soll, beginnt bald die zulassungsrelevante Studie der Phase 3.
Virtuelle Diabetesklinik
In den USA geht Sanofi Anfang 2018 mit einer „virtuellen Diabetesklinik“ an den Start. Für das Kooperationsprojekt mit Google wurden drei private Krankenkassen als Partner gefunden. Verfolgt wird dabei ein ganzheitlicher Ansatz; so bekommen Patienten z. B. einen Coach als digitalen Begleiter an die Hand. Denkbar seien solche Programme, die in den USA erstattungsfähig sind, auch hierzulande. Erste Gespräche gab es laut Oelrich mit dem Netzwerkspezialisten Cisco, das Projekt stecke aber noch in den Kinderschuhen. „Zunächst haben wir hier aber das Thema des Datenschutzes zu klären.“ |
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