Jugendliche vor HIV schützen

Truvada^® in Südafrika ...

In der CHAMPS-PlusPills-Studie wurde die Sicherheit und die Akzeptanz der Fixkombination aus Emtricitabin und Tenofovir zur täglichen Einnahme bei 148 südafrikanischen sexuell aktiven Jugendlichen (99 Mädchen und 49 Jungen) im Alter von 15 bis 19 Jahren untersucht. Die Jugendlichen wurden aufgefordert, Truvada^® mindestens drei Monate lang täglich einzunehmen, sie konnten die Einnahme­dauer auf bis zu ein Jahr verlängern. Während der ersten drei Monate besuchten die Teilnehmer einmal monatlich die Studienärzte, später nur noch alle drei Monate. Zusätzlich wurden sie darin geschult, wie das Infektionsrisiko gemindert werden kann. In den ersten drei Monaten der intensiven Betreuung konnten bei 57% der Teilnehmer im Blut Tenovofir^® nachgewiesen werden, das heißt, die Jugendlichen waren adhärent. 82% entschieden sich dafür, die Einnahme der Fixkombination fortzusetzen. Nach sechs Monaten und nach einem Jahr waren noch 38% adhärent. Eine Teilnehmerin infizierte sich während der Studie mit dem HI-Virus. Sie hatte die Einnahme der antiretroviralen Fixkombination drei Monate vor der Diagnose beendet.

... und Dapivirin in den USA

In den USA konzentrierte sich eine Studie auf die Akzeptanz eines Dapivirin-Vaginal-Ringes als PrEP. Eine explorative Analyse der ASPIRE-Studie mit Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren hatte zuvor eine mindestens 56%ige Reduktion des Infektionsrisikos gezeigt, wenn die Frauen einen Vaginal-Ring nutzen, der Dapivirin freisetzt und nur alle vier Wochen ausgetauscht werden muss. In der aktuellen Studie wurden 96 15- bis 17-jährige Mädchen im Verhältnis 3:1 randomisiert, um entweder einen Dapivirin- oder Placebo-Vaginal-Ringe zu erhalten. Die Adhärenz wurde sowohl durch Blutproben als auch anhand der benutzten Vaginal-Ringe untersucht. 87% bzw. 95% entsprachen den vordefinierten Adhärenzkriterien und 93% der Mädchen gefiel der Ring nach eigener Aussage. Das spricht für eine hohe Adhärenz und Akzeptanz der Mädchen für den Dapivirin-Vaginal-Ring.

Die Sicherheit beider Methoden sowie die Präferenzen der Anwender sollen nun unter afrikanischen Mädchen und jungen Frauen zwischen 16 und 21 Jahren weiter untersucht werden. Dabei wird auch darauf geachtet werden, wie die Teilnehmerinnen die Arzneimittel anwenden und welchen Ansatz sie vorziehen. |