Gesundheitspolitik

Herausforderungen für das Jahr 2018

Digitalisierung, Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum, Rx-Versandverbot ...

az | Anfang 2017 wartete man auf die Bundestagswahl und hegte Hoffnungen auf die Umsetzung des Rx-Versandverbots. Auch das Honorargutachten aus dem BMWi wurde mit Spannung erwartet. Ende 2017 ist man schlauer und – wie so oft in den letzten Jahren – ziemlich ernüchtert. Kann 2018 ein „gutes“ neues Jahr werden, welche Erwartungen stehen am Beginn und was gibt es tun? Nachfolgend ein Statement von Fritz ­Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes.
Foto: LAV Baden-Württemberg e. V.
Fritz Becker

Die Bundestagswahl im September hat leider noch keine Bundesregierung mit stabiler Mehrheit und klarer Sachausrichtung ermöglicht. Seit Wochen tobt derweil eine kontroverse Diskussion um die Einführung einer Bürgerversicherung, die das bewährte Krankenversicherungssystem aus gesetzlichen und privaten Kostenträgern abschaffen oder zumindest zurückdrängen könnte.

Doch die eigentlichen gesundheitspolitischen Herausforderungen der Zukunft kommen womöglich aus anderen Politikbereichen: Bei der Digitalisierung stellt sich die Frage, welche Rahmenbedingungen im Gesundheitsbereich gelten sollen. Und in der Strukturpolitik wird es darauf ankommen, ob und wie man künftig die Gesundheitsversorgung in ländlichen Räumen optimal organisieren kann.

Der Europäische Gerichtshof hat im Oktober 2016 die deutsche Arzneimittelpreisverordnung ausgehebelt und letztlich die einheit­lichen Abgabepreise für rezeptpflichtige Medikamente unterlaufen. Damit hat er die Agenda der Apotheker auf absehbare Zeit geprägt. Wir müssen deshalb unbedingt für ein Versandverbot für verordnete Arzneimittel kämpfen.

Man muss aber das eine tun, ohne das andere zu lassen: Auch der Debatte um eine Reform der Apothekenvergütung müssen wir uns stellen. Allerdings ist dabei nicht ganz unwichtig, ob das Versandverbot nun kommt oder nicht. Wir Apotheker brauchen in jedem Fall eine bessere Planungssicherheit und die Rechtsgrundlage für neue Dienstleistungen. |


Wünsche für das Jahr 2018

Hoffnungen oder auch Befürchtungen weiterer Vertreter aus dem Gesundheitswesen finden Sie in DAZ Nr. 1 vom 4. Januar 2018. Dort stehen die Antworten von:

  • Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA
  • Dr. Klaus Peterseim, Präsident von VZA und BVKA
  • Johann-Magnus Frhr. v. ­Stackelberg, stellv. Vorstandsvorsitzender des ­GKV-Spitzenverbandes
  • Christian Buse, Vorsitzender des BVDVA
  • Andreas May, Erster Vorsitzender von Adexa
  • Florian Schulze, Vorstands­mitglied im VdPP
  • Dr. Martin Weiser, BAH-Hauptgeschäftsführer
  • Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika
  • Prof. Dr. Stefan Laufer, Präsident der DPhG
  • Max Willi Georgi, Präsident des BPhD

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