Wirtschaft

DocMorris mit 10% Rx-Plus

Zur Rose: OTC legt in Deutschland um 38,7% zu

cha | Seit dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung hat DocMorris umfangreiche Marketingaktivitäten gestartet. Diese scheinen sich zu rentieren: Laut einer Mitteilung der Muttergesellschaft Zur Rose konnte der Konzern in Deutschland im vergangenen Jahr um 15,8 Prozent beim Umsatz wachsen.

Insgesamt setzte Zur Rose in Deutschland im vergangenen Jahr knapp 435 Millionen Euro um (+ 15,8 Prozent). Auf den Rx-Bereich entfielen davon 240 Millionen Euro, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 10,2 Prozent entspricht. Ein noch weitaus größeres Wachstum zeigte sich im OTC-Bereich: Dort wurden knapp 130 Millionen Euro und damit 38,7 Prozent mehr als im Vorjahr umgesetzt. Die restlichen knapp 65 Millionen Euro entfielen auf die Kategorie „andere“.

DocMorris hatte im Herbst 2016 schon vor dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung angefangen, die Werbetrommel zu rühren. Offenbar mit Erfolg, denn bereits im letzten Quartal 2016 hatte das Unternehmen nach Angaben der Muttergesellschaft Zur Rose bei den rezeptpflichtigen Medikamenten erstmals seit dem Bonusverbot 2012 mehr neue Kunden gewonnen. Dieser Trend scheint zunehmend an Fahrt zu gewinnen, denn im vierten Quartal 2017 lagen die Umsatzzuwächse im Rx-Bereich mit 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum einiges über dem Ganzjahreszuwachs von 10,2 Prozent. Dagegen lag der OTC-Zuwachs mit 32,3 Prozent deutlich unter den für das gesamte Jahr gemeldeten 38,7 Prozent.

Einen zusätzlichen Effekt der PR-Kampagne sieht Zur Rose darin, dass viele OTC-Kunden nun auch Rezepte in die Niederlande schicken. Wörtlich heißt es dazu: „Der Konversionseffekt von Kunden rezeptfreier Arzneimittel zu Rx-Kunden als Ergebnis der Marketingkampagne ist weiterhin ein zusätzlicher Treiber des Rx-Geschäftes.“

In der Schweiz stieg der Umsatz der Zur Rose-Gruppe im Gesamtjahr um 6,3 Prozent auf 500 Mio. CHF, wobei der Zuwachs im vierten Quartal mit 11,2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode besonders markant war. |

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