Wirtschaft

20-Millionen-Marke geknackt

Bionorica legt Jahresbilanz für 2018 vor

NEUMARKT (eda) | Deutsche Apotheken haben 2018 mehr als 20 Millionen Packungen des Phytoherstellers Bionorica abgegeben. Dies teilte das Unternehmen bei seiner Bilanzpressekonferenz in Neumarkt in der Oberpfalz mit. Doch es gibt weitere Gründe zum Feiern: Der tausendste Phytothek-Vertrag wurde im letzten Jahr unterschrieben und mit Dronabinol schreibe man inzwischen schwarze Zahlen.

Die Bionorica-Gruppe rechnet für 2018 mit einem Netto-Umsatzerlös von rund 338 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von rund 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit der Preisfreigabe für OTC-Produkte auf dem deutschen Gesundheitsmarkt im Jahr 2004 verfünffachte sich sogar der Umsatz des Unternehmens. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern lag laut dem Vorstandsvorsitzenden Professor Dr. Michael A. Popp bei 16 Prozent.

Während sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr der Absatz auf dem Apothekenmarkt insgesamt sowie bei den OTC- und Phyto-Produkten im Speziellen nur marginal änderte (0,2 Prozent, 0,4 Prozent, –0,7 Prozent), wuchs er beim Bionorica-Portfolio um 3,1 Prozent. Vor allem in der Erkältungssaison am Jahresanfang wurden Sinupret und Bronchipret mehr als 400.000 bzw. rund 300.000-mal pro Woche verkauft und erreichten damit neue Rekordabsätze. Insgesamt wurden 2018 mehr als 20 Millionen Bionorica-Packungen in Deutschland abgegeben. Das entspricht einem Plus von 3,8 Prozent und bringt das mittelständische Unternehmen auf Platz 1 der Top-Hersteller auf dem deutschen Phyto-Markt.

Seit 2007 werden PTAs und seit 2014 Apotheker im Bereich der Pflanzenheilkunde weitergebildet. Aktuell gibt es 2749 sogenannte Phyto-PTAs und 967 Phyto-Apotheker. Auch ein spezielles Sichtwahl-Konzept existiert seit sieben Jahren. In der sogenannten Phytothek dürfen neben Bionorica-Produkten auch andere Phyto-Hersteller platziert werden. Zum Jahreswechsel 2018/2019 zählte das Unternehmen 1001 unterzeichnete Verträge, 970 Apotheken verfügen bereits über den Einbau.

Vom aktuellen Boom von Cannabis-Therapien profitierte Bionorica ebenfalls. Der Umsatz mit dem Schmerzmittel Dronabinol lag im vergangenen Jahr bei rund 27 Millionen Euro, teilte der Mittelständler mit. Im Jahr zuvor waren es noch 16,7 Millionen Euro. Der Anteil am Gesamtumsatz lag damit bei knapp acht Prozent. „Wir haben aufgrund des begrenzten Marktes, wegen der Nichterstattung und im Rahmen der Forschungs- und Entwicklungskosten über ein Jahrzehnt Verluste mit Dronabinol gemacht“, teilte Popp mit. Inzwischen schreibe das Unternehmen mit dem Produkt schwarze Zahlen. Rund 19.500 Patienten versorgte Bionorica mit Dronabinol – das entspricht einem Anteil von etwa 65 Prozent aller Cannabispatienten.

Auch bei den internationalen Geschäften verkündete Bionorica erhebliche Absatzsteigerungen. Das Unternehmen ist vor allem auf den Märkten Russlands, der Ukraine, Polens und Österreichs aktiv. Wurden 2008 noch insgesamt 22 Millionen Packungen verkauft, gab es 2018 eine Verdopplung des internationalen Geschäfts mit rund 45 Millionen Packungen – im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Absatzsteigerung um mehr als 15 Prozent.

Weltweit beschäftigt Bionorica über 1700 Mitarbeiter. In diesem Jahr sollen mehr als 48 Millionen Euro, davon etwa 25 Millionen Euro am deutschen Standort, investiert werden. Seit letzter Woche entsteht in Neumarkt auf einer Fläche von 20.000 m2 ein neues Verwaltungsgebäude mit 200 ­Arbeitsplätzen. 2020 soll der Standort im russischen Woronesch seinen Betrieb aufnehmen. |

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