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Gesundheitspolitik
Kommentar: Vom Lagerfeuer zum Waldbrand
Stellen Sie sich vor, Sie versuchen ein Lagerfeuer zu löschen und plötzlich steht der Wald um Sie herum in Vollbrand. In einer ähnlichen Situation befinden sich derzeit die Apotheker. Nach dem EuGH-Urteil von 2016 wäre das Rx-Versandverbot ein wirksamer Feuerlöscher gewesen. Doch schon der Ansatz eines Löschversuchs scheiterte bzw. wurde verweigert, weil die Gegner in der Politik, die nicht unbedingt die Mehrheit darstellen, am lautesten wahrgenommen wurden. Allen voran präsentierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zum Jahreswechsel seine kruden Reformpläne für das Apothekenwesen. Dabei war es keine Überraschung, dass der Minister einen großen Bogen um das Rx-Versandverbot machte. Doch plötzlich ging es um mehr als nur zu verhindern, dass ein kleiner Funke zum Flächenbrand wird. Spahn will sich mit der Einführung des E-Rezeptes profilieren, der Botendienst soll grundlegend neu definiert werden und die Arzneimittelpreisbindung wird zukünftig im Sozialgesetzbuch geregelt. Dazu kommen die honorierten, pharmazeutischen Dienstleistungen, bei denen niemand weiß, welche Tätigkeiten sie genau umfassen, wer sie verordnet und wie sie vergütet werden. Es brennt also an allen Ecken und Enden. Das Rx-Versandverbot ist mit Jens Spahn nicht zu machen. Doch auch ein Waldbrand lässt sich bekanntlich unter Kontrolle bringen und führt zu Nischen, Regeneration und Waldverjüngung. Um diese Gelegenheit zu nutzen, braucht es aber kluge Strategien und Konzepte – und die am besten aus den eigenen Reihen. Der Berufsstand muss also endlich mitgestalten, nicht nur zusehen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Dr. Armin Edalat
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