Wirtschaft

50 Mrd. Dollar für Vergleich?

US-Opioidklagen gegen Großhändler und Hersteller

cha | Um Klagen im Rahmen der US-Opioidaffäre beizulegen, sollen nach Medienberichten drei US-Arzneimittelgroßhändler sowie zwei Arzneimittelhersteller über einen Vergleich verhandeln. Die Rede ist dabei von 50 Mrd. Dollar, deren Zahlung über mehrere Jahre gestreckt wird.

Die Großhändler McKesson Corp., AmerisourceBergen Corp. und Cardinal Health Inc. würden, so das „Wall Street Journal“ vom vergangenen Dienstag unter Berufung auf Insider, nach dem derzeit vorliegenden Deal insgesamt 18 Milliarden US-Dollar über einen Zeitraum von 18 Jahren zahlen. Kommt es tatsächlich zu dem Abschluss, so wäre dies laut „Wall Street Journal“ der erste Vergleich, der zu einer umfassenden Beilegung von Opioidklagen führt, ohne dass Insolvenz angemeldet wird. Letzteres ist der Fall bei der Firma Purdue, der mit ihrem Schmerzmittel Oxycontin eine Schlüsselrolle in der Opioidkrise zukommt und die durch die Anmeldung von Insolvenz und die Überführung des Unternehmens in eine Stiftung der öffentlichen Hand die mehr als 2000 anhängigen Klagen beilegen will.

Neben den Großhändlern sollen nach einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ auch zwei große Hersteller an den Verhandlungen beteiligt sein. So habe die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am vergangenen Mittwoch berichtet, dass der Pharmakonzern Johnson & Johnson vier Milliarden Dollar beitragen wolle.

Teva: Arzneimittel und Logistik für 28 Mrd. Dollar

Weiter wird berichtet, dass Teva Pharmaceutical Industries im Rahmen des Deals zur Beilegung der Prozesse bereit sei, Medikamente im Wert von 15 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen und zusätzlich Vertriebsdienstleistungen in Milliardenhöhe zu erbringen. Das Abkommen mit Teva solle über zehn Jahre laufen und einen geschätzten Gesamtwert von rund 28 Milliarden Dollar haben.

Hintergrund der Vergleichsverhandlungen dürfte sein, dass am heutigen Montag in Cleveland im Bundesstaat Ohio ein Zivilprozeß beginnen soll, bei dem mehr als 2000 Klagen gegen mehrere Pharma-Konzerne und Großhändler gebündelt werden. |

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