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Wirtschaft
Zur Rose befeuert Wachstum
Neue Shop-in-Shop-Apotheke und 180 Millionen Franken fürs E-Rezept
Der DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose will das Shop-in-Shop-Konzept mit dem Supermarktkonzern Migros ausbauen. In den Städten Bern, Basel und Zürich gibt es bereits einzelne Supermarkt-Apotheken von Zur Rose in Migros-Filialen. Nun soll der Markteintritt in der Romandie erfolgten, konkret soll im Februar 2020 im Migros-Supermarkt Crissier in der Waadt eine Supermarkt-Apotheke eröffnen, später sollen weitere Standorte in der Romandie folgen.
So wie im Internet lockt Zur Rose die Kunden auch im Vor-Ort-Geschäft mit niedrigen Preisen in die Apotheke. Wörtlich heißt es in einer Pressemitteilung: „Kunden profitieren von einer kompetenten Fachberatung sowie von attraktiven Dauertiefpreisen wie sie Zur Rose im Versand anbietet: Rezeptpflichtige Medikamente sind durchschnittlich 12 Prozent, nicht rezeptpflichtige Medikamente und Gesundheitsprodukte bis zu 40 Prozent günstiger als in anderen Apotheken.“ Zur Rose wirbt auch mit dem „kanalübergreifenden Einkaufen“, wobei Produkte online bestellt und dann in der Apotheke abgeholt oder nach Hause geliefert werden können.
ABDA-Jurist warnt vor Multichannel-Strategie
ABDA-Chefjurist Lutz Tisch hatte bei einer Apothekerveranstaltung in Brandenburg zuletzt vor den Multichannel-Strategien der EU-Versender gewarnt. Tisch erinnerte daran, dass der Chef der Zur Rose-Gruppe, Walter Oberhänsli, schon verschiedentlich in Interviews erklärt habe, dass er sich nicht auf den Versandhandel beschränken möchte. Er wolle alle Kanäle bespielen und dabei auch Präsenzapotheken einbeziehen. So habe er bereits Plattformen in Frankreich und Spanien erworben, über die Arzneimittel bestellt werden können, die dann von kooperierenden Präsenzapotheken ausgeliefert werden. Damit löse Oberhänsli „das Problem der letzten Meile“, die für den Versandhandel das teuerste sei, erklärte Tisch. Die Apotheken seien dann nur noch Zusteller – und würden auch nur dafür bezahlt.
Ein weiteres Ziel von Walter Oberhänsli ist übrigens die Umsatzverdopplung seines Konzerns mithilfe des E-Rezeptes. Jedes zehnte Rezept solle künftig in die Niederlande gehen, wenn es einmal das E-Rezept gebe, so der Wunsch des Schweizer Konzernchefs. Damit sich dieser Wunsch erfüllt, haben die Schweizer nun noch einmal eine große Anleihe aufgenommen, um ordentlich in die technische Infrastruktur und die von DocMorris geplanten Projekte rund ums E-Rezept zu investieren.
Konkret hatte die Zur-Rose-Gruppe schon in der vergangenen Woche eine festverzinsliche, öffentliche Obligationenanleihe über 180 Millionen Franken platziert, das entspricht etwa 163 Millionen Euro. Die Anleihe wird zu 2,50 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. „Der Nettoerlös der Anleihe wird von der Emittentin vorwiegend zur Finanzierung der Initiativen im Zusammenhang mit der Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland sowie für weitere Unternehmenszwecke verwendet“, heißt es zur Erklärung. |
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