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Gesundheitspolitik
Apobank entschuldigt sich
Vorstand schreibt an seine verärgerten Kunden
Nach wie vor beschweren sich Apobank-Kunden. Auch Wochen nach der IT-Umstellung funktioniert vieles noch immer nicht. Das sorgt für Unmut, kostet Zeit und Nerven. Nun entschuldigt sich der Vorstand: „Bei der Umstellung unseres IT-Systems ist es in den vergangenen Wochen zu erheblichen Schwierigkeiten für Sie gekommen. Es gab verschiedene unvorhersehbare Probleme und nicht alle Funktionen des neuen Systems liefen fehlerfrei“, beginnen die Herren Sommer, Siekmann, Lüdering und Wessling ihren Brief an ihre Kunden. Und weiter: „Als Vorstand bitten wir Sie auf diesem Wege ausdrücklich um Entschuldigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten.“
Sie beruhigen auch hinsichtlich mancher Sorgen der Apotheker: Die Apobank erstatte selbstverständlich die Kosten für Buchungen und Servicegebühren im Juni. Anfang Juli habe man die Quartalsabschlüsse gebucht. Bei etablierten Systemen sei dies zwar eine Routine, aber es stelle jedes neue System auch vor Herausforderungen, erklären die Bankenvorstände. Und man hat dadurch wohl viel gelernt: „Auch wenn noch nicht alles perfekt lief, war dies ein wichtiger Meilenstein zur kontinuierlichen Stabilisierung des Systems“, liest man in der Entschuldigung.
Dass sich manche Macken eines neuen Systems erst bei Live-Schaltung zeigen, ist bekannt und nachvollziehbar. Warum allerdings die IT-Migration in dem nun tatsächlichen Ausmaß scheiterte, verstehen viele Apotheker und Ärzte nicht. Fragen darf man sich, warum die Wahl des neuen Softwarepartners auf Avaloq fiel, nachdem die Schweizer IT-Firma kurz vor Zuschlag der Apobank bei der Migration der BHF-Bank „pfuschte“, wie etliche Finanzportale den von der BHF-Bank sodann abgesagten Umzug beschreiben.
Alles sollte besser werden mit der IT-Migration, zumal ein Umzug des alten Kernbankensystems von GAD zu Fiducia & GAD ohnehin angestanden hätte, erklärt die Apobank stets ihre Entscheidung. Und auch jetzt sagt der Apobank-Vorstand dazu: „Das neue Kernbanksystem haben wir eingeführt, um unsere Bank der Gesundheit weiterzuentwickeln.“ Und er gesteht ein: „Uns ist bewusst, dass wir unsere Hausaufgaben noch besser machen müssen.“
„Auf einem guten Weg“
Der Vorstand gibt sich trotz allem zuversichtlich, dass die IT-Migration ein gutes Ende finden wird: „Wir wollen nicht verhehlen, dass es noch Herausforderungen zu meistern gibt, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Und weiter: „Wir arbeiten mit voller Konzentration weiter daran, dass für unsere Kunden alles reibungslos funktioniert.“ Jüngst holte man sich mit Zendesk professionelle Unterstützung für den Support, nun hat die Bank dem Brief zufolge eine „renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt“, das gesamte IT-Projekt unabhängig zu überprüfen. |
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