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Gesundheitspolitik
Hotline für das E-Rezept
Gematik beauftragt Telekom mit dem Betrieb
Was mache ich, wenn ich kein Smartphone habe? Wie kann ich mich in der E-Rezept-App anmelden? Kann ich das E-Rezept von Verwandten einlösen? Mit solchen und ähnlichen Fragen sollen sich die Bürger künftig an eine Hotline wenden können. Wie die gematik am vergangenen Donnerstag informierte, habe sie die Deutsche Telekom AG mit dem Betrieb beauftragt. Die Hotline soll ab dem 1. Juli werktags von 8 bis 20 Uhr erreichbar sein – pünktlich zum Startschuss der E-Rezept-Erprobung in der Fokusregion Berlin-Brandenburg.
Der telefonische Service soll den Angaben zufolge die bestehenden Online-Informationsangebote der gematik ergänzen, wie zum Beispiel die eigene Website für das E-Rezept. „Hier finden Versicherte alles Wichtige auf einen Blick und einen umfangreichen FAQ-Bereich“, heißt es in der Pressemitteilung. Das Engagement der Heilberufler, das vermutlich den Löwenanteil zur Aufklärung der Bevölkerung beitragen wird, bleibt hingegen unerwähnt.
Tatsächlich dürfte dem E-Rezept und insbesondere der zugehörigen App der Gematik ein holpriger Start bevorstehen: Offenbar werden nur wenige Praxisverwaltungssysteme zum 1. Juli startklar sein für das Ausstellen elektronischer Verordnungen. Bekannt ist auch, dass für die vollumfängliche Nutzung der E-Rezept-App durch Patienten zum Beispiel eine NFC-fähige Gesundheitskarte benötigt wird, über die derzeit kaum ein potenzieller Nutzer verfügt.
Mehr als die Hälfte der Senioren ohne Smartphone
Zudem verwenden derzeit weniger als die Hälfte der Senioren in Deutschland ein Smartphone, das für den Betrieb erforderlich ist. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Marktforschungsabteilung des Digitalverbands Bitkom im Auftrag der Initiative „Digital für alle“. Dazu wurden einer Mitteilung des Verbands zufolge im April 2021 1004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist laut Bitkom repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Welche der folgenden Geräte verwenden Sie aktuell zumindest hin und wieder privat oder beruflich?“ Wie die Ergebnisse zeigen, nutzen 53 Prozent der Befragten über 65 Jahren kein Smartphone. In der Altersgruppe zwischen 65 und 74 Jahren liegt der Anteil bei 36 Prozent, in der Gruppe über 75 Jahre mit 74 Prozent nochmals deutlich höher. Nicht viel besser sieht es bei anderen Gerätekategorien aus: So verwendet nur die Hälfte der Senioren einen Laptop (53 Prozent) oder einen Desktop-PC (50 Prozent). |
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