Prisma

Mikrolampen als Alarmsysteme

LED lassen Haut und andere Materialien leuchten

Foto: 2021 Wiley-VCH GmbH

Organische LED-Tattoos können nicht nur Haut zum Leuchten bringen, sondern auch auf Arznei- oder Lebens­mitteln angebracht werden, um deren Verfall anzuzeigen.

us | Tätowierungen sind heute nichts Besonderes mehr. Tätowierte Haut erregt kaum noch Aufmerksamkeit. Wenn es nach dem Physiker Prof. Franco Cacialli vom University College London geht, könnte den Freunden der verzierten Haut bald eine neue Technologie zur Verfügung stehen, die ihre Tätowierungen zum Leuchten bringt. In einer Publikation im Fachmagazin Advanced Electronic Materials stellte sein Team ein dünnes Tattoo aus organischem LED-Material (OLED) vor, dass sich einfach von einem Papier auf die Haut übertragen lässt. Wird eine Stromquelle an das Material angeschlossen, beginnt es grün zu leuchten. Das etwa 2,5 µm dünne Tattoo lässt sich mit Wasser wieder abwaschen. Nach den Vorstellungen der Wissenschaftler ist die Erfindung nicht in erster Linie für die Verschönerung der Haut gedacht. Ein solches Tattoo könnte auch biomedizinische Auf­gaben erfüllen. Es könnte den Träger rechtzeitig über Veränderungen physischer Parameter wie Hauttemperatur oder Herzfrequenz informieren. Auch auf Lebensmitteln und anderen Gegenständen testeten die Forscher ihre neue Technologie. Hier könnte die Elek­trode beispielsweise vor dem Ablauf der Mindesthaltbarkeit warnen. Bis uns die ersten Menschen mit leuchtenden Tattoos begegnen und das Obst uns durch Blinken auf sein Verfallsdatum aufmerksam macht, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Bisher funktioniert ein OLED-Tattoo nur für wenige Minuten an der Luft. Um die Technologie vor Sauerstoff und Feuchtigkeit zu schützen, arbeiten die Forscher nun an Verkapselungstechniken. |

Literatur

J. Barsotti et al. Ultrathin, ultra-conformable and free-standing tattoo-able organic light-emitting diodes. Adv Electron Mater 2021, doi.org/10.1002/aelm.202001145

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