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95 neue AMTS-­Managerinnen und ­-Manager ernannt

17. AMTS-Symposium: In Westfalen-Lippe ist nun jede vierte Apotheke AMTS-qualifiziert

95 Apotheker und PhiPs (Pharmazeuten im Praktikum) sind beim 17. AMTS-Symposium offiziell zum Kreis der AMTS-Managerinnen und -Manager hinzugestoßen. Anstelle der feierlichen Verleihung der Zertifikate auf dem Pharma-Campus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hatten die Apothekerkammer Westfalen-Lippe und die Universität aufgrund der Corona-Pandemie erneut zum digitalen Symposium eingeladen. Die Leistung aller, die das Projekt absolviert haben, kann sich im Corona-Jahr ­jedoch umso mehr sehen lassen: ­Unter schwierigen Rahmenbedingungen hatten sie die erforderlichen Seminare online absolviert und Medikationsanalysen durchgeführt.

Mit dem 17. AMTS-Zyklus ist die Gesamtzahl von 1300 Apo-AMTS-Apothekerinnen und -Apothekern überschritten. Allein für das Kammergebiet Westfalen-Lippe heißt das: In zwei von drei Apotheken gibt es AMTS-Manager, und jede vierte Apotheke ist bereits eine AMTS-qualifizierte Apotheke – exakt 477 sind es an der Zahl. Das seien mit Blick auf die Einführung honorierter pharmazeutischer Dienstleistungen sehr gute Voraussetzungen, sagte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. So sei der Weg zum AMTS-Manager und zur AMTS-Managerin das beste Trainingslager für die honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen, zu denen das Medikationsmanagement – neben Dienstleistungen im Bereich der Adhärenz und der Prävention – zählen werde. Dass die Apotheke vor Ort unverzichtbar sei, würden die AMTS-Managerinnen und ­-Manager in besonderer Weise sichtbar machen, so Overwiening.

Apotheker als Arzneimittel­spezialisten

Mit ihrem Engagement unterstützen sie allesamt die Ziele des Apo-AMTS-Projektes, sagte Professor Georg Hempel von der Universität Münster: Dazu gehörten, die Wahrnehmung des Apothekers als Heilberufler und Arzneimittelspezialisten in der Öffentlichkeit zu verstärken sowie die Beratungsqualität in den Apotheken zu verbessern. Die AMTS-Manager werden aber nicht nur in der Methodik der Medikationsanalyse geschult, sondern bekommen in Westfalen-Lippe zusätzlich auch klinisch-pharmazeutisches Wissen kompakt vermittelt.

Foto: One/AdobeStock

Inkorrektes Mörsern von Tabletten kann die AMTS erheblich gefährden, so Monika Lexow in ihrem Bericht zu ihrem Promotionsprojekt.

Nicht nur aus Westfalen-Lippe kamen die Apothekerinnen, die im Rahmen des Symposiums ausgewählte Medikationsanalysen vorstellten: Janine Bigalke aus Hannover, Sandra Zivkovic aus Bergkamen und Anette Heske aus Ingolstadt. Zuvor hatte Monika Lexow, Fachapothekerin für Arzneimittelinformation, beim digitalen Symposium über ihr von der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe gefördertes Promotionsprojekt „Medikationsanalysen bei geriatrischen Patienten in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen“ berichtet: „Arzneimittelbezogene Probleme wie die Verordnung in der falschen Dosierung oder das inkorrekte Mörsern von Tabletten können die Arzneimitteltherapiesicherheit erheblich gefährden“, so Lexow. Bislang seien allerdings erst wenige Interventionsstudien beschrieben, in denen es sich Apotheker zur Aufgabe gemacht haben, systematisch arzneimittelbezogene Probleme sowohl bei der Verschreibung als auch bei der Anwendung von Arzneimitteln in Langzeitpflegeeinrichtungen zu erkennen und gezielt im multiprofessionellen Team von Ärzten, Pflegekräften und Apothekerinnen Lösungsstrategien zu entwickeln und zielführend für die Patientinnen umzusetzen.

Medikationsanalyse identifiziert arzneimittelbezogene Probleme

Daher hatten es sich die Arbeitsgruppe Klinische Pharmazie und das Zentrum für Arzneimittelsicherheit der Universität Leipzig unter wissenschaftlicher Leitung von Professor Thilo Bertsche zum Ziel gesetzt, eine solche Studie durchzuführen. Das Leipziger Team konnte auch dank der Förderung aus Westfalen-Lippe in der Interventionsgruppe 107 und in der Kontrollgruppe 104 Personen für die Teilnahme gewinnen. Die Pharmazeuten subsumieren, dass in ihrer Studie eine hohe Anzahl von arzneimittelbezogenen Problemen in der Verordnung und Anwendung von Arzneimitteln in der Interventionsgruppe mittels einer Medikationsanalyse identifiziert und mithilfe eines multiprofessionellen Ansatzes auch etwa zur Hälfte umgehend gelöst werden konnte. |

Quelle: AK Westfalen-Lippe

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