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Initiative aus der Apotheke
„Stiftung für Arzneimittelsicherheit“ gegründet
Apotheker Dr. Franz Stadler ist schon lange ein Kritiker der Arzneimittelversorgungsstrukturen. Er ist überzeugt, dass das Geschäft im Vordergrund steht und die Patientensicherheit auf der Strecke bleibt.
Stadler betrieb früher in Erding die Sempt-Apotheke. In dieser Zeit prangerte er wieder und wieder Missstände an. Nicht nur der Lunapharm-Skandal von 2018 gab dazu Anlass. Stadler kämpfte auch mit Krankenkassen über Fragen der Stabilität von Zyto-Anbrüchen und Verwürfen. Themen wie Lieferengpässe und Securpharm brachten den Apotheker ebenfalls immer wieder in Wallung. Ende 2019 verkaufte Stadler die Apotheke und widmete sich einem Buchprojekt. In „Medikamenten Monopoly“, das im Sommer 2020 erschienen ist, brachte er seinen Unmut über die Strukturen der Arzneimittelversorgung auf den Punkt.
Doch Stadler will es nicht bei Kritik belassen, sondern auch positiv bewegen, wie er vor Kurzem im Podcast mit DAZ-Herausgeber Peter Ditzel betonte. Zusammen mit seiner Frau, Apothekerin Beatrix Stadler, hat er daher die „Stiftung für Arzneimittelsicherheit“ gegründet, die zum Ziel hat, Patientensicherheit wieder zu einem Kernthema in der Apothekerschaft zu machen. Für den Stiftungsbeirat konnte das Ehepaar bekannte Mitstreiter gewinnen. Der Stiftungszweck ist umfassend formuliert und berührt alle Aspekte rund um die Arzneimittelsicherheit, beginnend bei den Versorgungsstrukturen bis hin zu analytischen Untersuchungen bereits zugelassener und als verkehrsfähig eingestufter Fertigarzneimittel. Der Anspruch ist auch, eine zusätzliche Kontrollinstanz aufzubauen. Die Stiftung möchte mit der Förderung von Projekten dazu beitragen, die Arzneimittelsicherheit wieder zu einem Kernthema des Berufsstandes zu machen – und das gänzlich frei von politischen und Lobby-Interessen. Sie will Anlaufstelle für Praktiker und Wissenschaftler sein. Deshalb ruft die Stiftung auf, geeignete Anträge einzureichen, die im Stiftungsbeirat bewertet und gegebenenfalls finanziell gefördert werden.
Auf der Webseite werden als mögliche Projekte beispielsweise Studien und Untersuchungen genannt, die das Ziel haben, mögliche Fehlentwicklungen oder systematische Strukturfehler in der Arzneimittelversorgung aufzudecken, die ihrerseits geeignet sein können, die allgemeine Arzneimittelsicherheit zu gefährden. Auch analytische Untersuchungen auf dem Markt befindlicher Fertigarzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel können initiiert oder gefördert werden – mit dem Ziel, deren Bestandteile umfassend zu bestimmen und unter Umständen nicht benannte oder bekannte, gegebenenfalls unerwünschte/unverträgliche Inhaltsstoffe gegenüber den zuständigen Behörden und der Öffentlichkeit zu benennen. Ebenso sollen Master-, Diplom- oder Doktorarbeiten, die mit der Förderung der Arzneimittelsicherheit in Zusammenhang stehen, gefördert werden. Doch neben Projekten braucht die Stiftung für Arzneimittelsicherheit natürlich auch Geld, um diese zu finanzieren. Deshalb ruft sie zu Spenden und Zustiftungen auf.
Weitere Informationen finden Sie unter www.stiftung-arzneimittelsicherheit.de. |
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