Wirtschaft

Apotheke digital

APOkix-Umfrage zu Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz

mik | Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet voran. Die jüngste APOkix-Umfrage zeigt: Apotheken sehen sich bei dem Thema mehrheitlich gut aufgestellt. Es herrscht die Überzeugung, dass digitale Technologien und Dienstleistungen in Zukunft auch weiter an Bedeutung gewinnen werden. Es gibt allerdings auch Bedenken: Beispielsweise, wenn es um den Einsatz Künst­licher Intelligenz (KI) geht.

Über 50 Prozent der befragten 147 Apothekenleiter:innen sehen den Digitalisierungsgrad ihrer Apotheke als sehr weit (15%) oder weit fortgeschritten (36%). 43 Prozent hingegen sehen sich im Mittelfeld und nur 6 Prozent sehen sich gar nicht oder nicht fortgeschritten. Die Möglichkeit, online Produkte vorzubestellen, die dann in der Apotheke abgeholt werden können, ist der am häufigsten genannte angebotene digitale Service (97%). Es folgen Online-Bestellungen mit Zustellung durch den apothekeneigenen Zustelldienst (83%) und die Anbindung an digitale Apothekenplattformen.

Kundenkommunikation über Whatsapp oder ähnliche Messenger (35%) oder auch Telepharmazie, also Onlinekundenberatung via Zoom oder ähnlichem (10%), spielen hingegen eine deutlich untergeordnete Rolle. Etwa die Hälfte der befragten Apothekenleiter:innen (48%) ist jedoch in den sozialen Medien unterwegs.

Unsicherheit bei KI

Beim Thema KI zeigt sich, dass noch eine gewisse Unsicherheit herrscht. 60 Prozent der Befragten gaben an, dass KI in Zukunft vielleicht relevant werden könne, man aber nicht wisse, wo diese in Apotheken eingesetzt werden könnte. 31 Prozent der Befragten waren sich hingegen sicher, dass KI wichtig werden würde. Nur ein Zehntel der befragten Apothekenleiter:innen meint, dass KI keine Rolle spielen wird.

Insbesondere bei der Automatisierung von Bestellprozessen oder der Optimierung des Bestands­managements können sich die Befragten vorstellen, KI einzusetzen (72%). Auch bei der Vermeidung von Retaxationen oder der Analyse von Gesundheitsdaten (beides 68%). Wenn es um den Kontakt mit Kunden geht, sinken die Werte. Nur 22 Prozent glauben, dass KI bei der Kundenberatung nützlich wäre, geht es um pharmazeu­tische Beratung, sind es nur noch 19 Prozent.

Die Bedenken gegenüber KI gehen vor allem auf die Frage der Haftungsrisiken und unklare gesetz­liche Regelungen zurück. 82 Prozent sehen hier eine sehr große (55%) oder große Herausforderung (27%). Allerdings lässt sich auch ein grundlegendes Misstrauen in die KI aus der Umfrage herauslesen. So sehen 76 Prozent der befragten Apothekenleiter:innen Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit und Zuverlässigkeit von KI als eine sehr große oder große Herausforderung. Aber auch der eigene Mangel an Fähigkeiten und Kenntnissen (66%) spielt eine Rolle.

Bezüglich der zukünftigen Bedeutung von digitalen Dienstleistungen in der Apotheke geben 94 Prozent an, diese werde weiter zunehmen. Das hat auch Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit. 90 Prozent der Befragten sind der Meinung, ohne den Einsatz digitaler Technologien werde es schwer, sich in der Apothekenbranche zu behaupten.

Wenig Vertrauen, dass es in den kommenden zwölf Monaten besser wird.

Stimmung bleibt düster

Die gegenwärtige Stimmungslage bleibt trotz einer leichten Auf­hellung düster. Der Index für die aktuelle Geschäftslage ist im Vergleich zum August um 6,2 Punkte auf 59,9 Punkte gestiegen. Im September 2022 lag er noch bei 82,5 Punkten. Bei einem Indexwert von 100 halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage. Die kommenden zwölf Monate sehen die befragten Apo­thekenleiter:innen noch pessimistischer: Hier liegt der Index bei 43,5 und damit 5,3 Punkte unterhalb dem Wert des Vormonats. |

APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.

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