Wirtschaft

Wie läuft das Jahr?

Marktdaten der Apotheken bis Oktober 2023

tmb | Für den Oktober zeigen die Daten des Apothekenpanels von Insight Health im Vergleich zum Vorjahr eine leicht positive Tendenz im Rx- und im OTC-Bereich. Die teilweise großen Schwankungen zwischen den Oktoberwochen machen es schwer, neue Trends zu erkennen. Insgesamt bleibt das Bild einer Stagnation, weil die positiven Aspekte nicht aus­reichen, um die Inflation zu kompensieren.

Die neuen Daten umfassen die 40. bis 43. Kalenderwoche, also fast den ganzen Monat Oktober, genauer die Zeit vom 2. bis 29. Oktober. Die vorige Analyse endete mit dem 1. Oktober (siehe AZ 2023, Nr. 42, S. 4). Ende September hatte sich eine negative Entwicklung angedeutet, besonders bei den OTC-Daten. Im Oktober folgten jedoch überwiegend positive Zahlen und eine erstaunlich starke 43. Woche.

Rx: Umsatz weiter stärker als Absatz

Als Ausgleich für den Rückgang in der 39. Woche stiegen der Rx-Absatz und -Umsatz in der 40. Woche im Vorjahresvergleich deutlich an. Dann folgten zwei Wochen mit geringeren Zuwächsen gegenüber dem Vorjahr. Anschließend gab es in der 43. Woche deutlich höhere Rx-Zahlen als 2022 (siehe Abbildung 1). Angesichts der großen Unterschiede zwischen den einzelnen Wochen sollten die kurzfristigen Schwankungen nicht über­bewertet werden. Umso wichtiger sind die kumulierten Daten für das laufende Jahr. Der kumulierte Rx-Absatz bis zum Ende der 43. Woche ist 2,5 Prozent höher als der Vergleichswert aus dem Vorjahr. Der kumulierte Rx-Umsatz ist 4,5 Prozent höher als im Vorjahr. Diese Werte sind höher als einen Monat zuvor. Damit knüpft der Oktober an die frühere leicht positive Entwicklung des Rx-Bereichs an. Der kumulierte Rx-Absatz bis zum Ende der 43. Woche liegt allerdings nur 4,6 Prozent über dem Vergleichswert des Vor-Corona-Jahres 2019. Der kumulierte Rx-Umsatz ist dagegen 23,3 Prozent höher als 2019. Dies dürfte überwiegend ein Struktureffekt durch den zunehmenden Anteil der Hochpreiser sein. Für die Honorierung der Apotheken ist jedoch der Absatz maßgeblich.

Quelle: Insight Health Daten / Apothekenpanel

Abb. 1: Rx-Umsatz und -Absatz der Apotheken vor Ort im Vergleich zum Vorjahr; Basis: Apothekenverkaufspreise bzw. Packungseinheiten.

Quelle: Insight Health Daten / Apothekenpanel

Abb. 2: OTC-Umsatz und -Absatz der Apotheken vor Ort im Vergleich zum Vorjahr; Basis: reale Apothekenverkaufspreise bzw. Packungseinheiten.

OTC: Einbruch abgewendet – Stagnation bleibt

Nach dem massiven Einbruch des OTC-Bereichs in der 38. und 39. Woche hat sich auch dort im Oktober wieder eine ähnliche Entwicklung wie zuvor eingestellt. Die OTC-Absätze waren in drei der vier betrachteten Wochen zumindest etwas höher als im Vorjahr, aber in der 41. Woche gab es einen Rückgang um 6,6 Prozent. Die OTC-Umsätze waren durchgehend höher als im Vorjahr. In der 43. Woche gab es sogar zweistellige Zuwächse im OTC-Bereich (siehe Abbildung 2). Die Unterschiede zwischen den Oktoberwochen sind aber so groß, dass kein Trend abzuleiten ist. Bezogen auf das ganze Jahr bleibt es bei einer Stagnation. Der kumulierte OTC-Absatz stieg bis zum Ende der 43. Woche nur um 0,2 Prozent gegenüber 2022. Beim kumulierten OTC-Umsatz sind es 8,0 Prozent mehr als 2022, aber das liegt in der Größenordnung der Inflation. Der kumulierte OTC-Absatz bis zum Ende der 43. Woche ist 5,2 Prozent niedriger als 2019, der kumulierte OTC-Umsatz ist 5,7 Prozent höher als 2019. Damit bringt der Oktober insgesamt keine wesentlichen neuen Impulse.

Quelle: Insight Health

Abb. 3: So viele Einheiten haben die Apotheken in den jeweiligen Kategorien pro Monat abgegeben. Ausgeschrieben die Zahlen für September 2023.

Quelle: Insight Health

Abb. 4: So viel haben die Apotheken in den jeweiligen Kategorien pro Monat umgesetzt. Ausgeschrieben die Zahlen für September 2023.

September stärker als August

Für den September liegen nun die absoluten Daten vor, die Insight Health aus den Ergebnissen der Rechenzentren ermittelt. Die Vor-Ort-Apotheken haben demnach im September 134,5 Millionen Einheiten abgesetzt und 6686,6 Millionen Euro umgesetzt (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 3,4 Prozent mehr Absatz und 3,6 Prozent mehr Umsatz als im August. Dabei hatte der September sogar zwei Arbeitstage (von Montag bis Freitag) weniger als der August, nämlich 21 statt 23. Der September hat sich damit deutlich stärker als der schwache August gezeigt. Alle hier betrachteten Veränderungen sind aber nur kleine Schwankungen um den grundsätzlichen Trend, der sich als weitgehende Stagnation mit einzelnen Aufhellungen beschreiben lässt. Doch die Inflation macht diese Aufhellungen zunichte. |

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