DAZ aktuell

Auch Streik ist kein Tabu

Eskalationsstrategie der ABDA

jb/ral | Die ABDA schaut genau hin, wie die Ampelkoalition hinsichtlich der erleichterten Abgaberegelungen und weiteren Forderungen aus der Apothekerschaft agiert. Und sie will gegebenenfalls laut werden. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hat bereits mehrfach angekündigt, dass man zur Durchsetzung der Forderungen „eskalieren“ wolle. Dabei sind auch Streiks kein Tabu.

Die ABDA macht derzeit sehr deutlich, was sie von der aktuellen Apothekenpolitik des Bundesgesundheitsministeriums hält – es fehlt die Wertschätzung für die Leistung der Apothekenteams. Das hat ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening erst am vergangenen Wochen­ende beim Westfälisch-Lippischen Apothekertag wieder betont und auch unlängst im Gespräch mit der DAZ hervorgehoben. Und der Eindruck, dass die Standesvertretung daher nun einen anderen, direkteren Ton in ihrer Kommunikation anschlagen will, täuscht nicht. „Wir gehen geschlossen in die Vollen“, sagte Overwiening im DAZ-Gespräch. Wie es weitergeht, hänge allerdings davon ab, wie sich die Politik nun verhält, inwiefern sie den Forderungen der Apothekerschaft nachkommt.

Flexibilität ist wichtig

Exemplarisch für die notwendige Flexibilität in der Kommunikation nannte Overwiening die Pressekon­ferenz am 14. März. Unter der Überschrift „Apothekerschaft warnt: Nach Ostern droht ein Versorgungschaos“ hatte die ABDA an diesem Tag die Hauptstadtjournalisten in die Bundespressekonferenz beziehungsweise vor die Bildschirme geladen. „Wir hätten Thema und Ton dort etwas anders gewichtet, wenn der Änderungsantrag, der die Verlängerung der erleichterten Abgaberegeln gewährleisten soll, nicht eingebracht worden wäre.“

Je nachdem, wie es nun weitergehe, werde man das eine oder andere aus dem von allen Mitgliedsorganisationen der ABDA konsentierten Werkzeugkasten ziehen. Dabei müsse man sich immer im Klaren sein, wer der Adressat einer Kommunika­tion ist, betonte Overwiening: der Minister, die Regierung oder die Parlamentarier. Hier brauche man das passende Fingerspitzengefühl. „Und dass wir, wenn nötig, eskalieren werden, ist im BMG angekommen“, so die Präsidentin.

Für und mit dem Nachwuchs kämpfen

Dazu, wie genau die angekündigte Eskalationsstrategie aussieht, sagte die ABDA-Präsidentin lediglich, man werde die Apothekenthemen auf verschiedenen Ebenen spielen. Dabei ist ihr wichtig, auch den Blick in die Zukunft zu richten: „Wir haben junge Kolleginnen und Kollegen, die wollen ihren Job mit hoher Qualität machen und ihre Expertise einbringen. Und das müssen wir ihnen ermöglichen. Dafür müssen wir auch etwas ändern und dafür müssen wir heute kämpfen.“ Der Nachwuchs stehe dabei an der Seite der Standesvertretung und kämpfe mit, so Overwiening weiter. „Der nachwachsenden Kollegenschaft darf die Zukunft nicht geklaut werden und dabei werden wir sie unterstützen.“

Welche Maßnahmen auch über die Kommunikation hinaus ergriffen werden, hängt laut Overwiening davon ab, wie die Forderungen der Apothekerschaft von der Politik aufgenommen werden. Sie könne aber nichts ausschließen, auch einen Streik nicht. |

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