Wissensschub für alle Apothekenberufe – auch für PKA!

Auch wenn Webinare, verfolgt aus den heimischen vier Wänden, unbestreitbar ihre Vorteile haben können und aus dem Fortbildungsinventar spätestens seit der Pandemie nicht mehr wegzudenken sind: In puncto Authentizität, Networking und Atmosphäre kann nichts dem Live-Vortrag das Wasser reichen, mit seinen Diskussionsmöglichkeiten und den Pausen­gesprächen mit Kolleginnen oder Referentinnen. Das Gemeinschaftsgefühl, das sich in einem vollen Saal mit Gleichgesinnten ergibt, motiviert außerdem noch ein Stückchen mehr, das Gehörte und Gesehene in der Apotheke gleich umzusetzen.

Dass auch die PKA ein maßgeschneidertes Fortbildungsangebot verdienen, das weiß und praktiziert Martina Busch mit dem PKAaktiv-Kongress (früher PKAaktiv-Seminar) schon seit vielen Jahren. Und auch ADEXA ist in diesem Zusammenhang schon lange „gesetzt“. Dafür dem Deutschen Apotheker Verlag ein großes Dankeschön!

Packend und praxisnah berichtete Anja Löst, PKA aus Berlin (pka-impuls.de), wie man im Backoffice und in Zusammenarbeit mit den Teammitgliedern im HV strategisch bei Lieferengpässen vorgeht. „Wir finden eine Lösung für Sie!“ – so muss das Motto gegenüber den betroffenen Kundinnen und Kunden lauten. Vielleicht kommt nach Prüfung aller Optionen sogar ein Einzelimport in Betracht. Auch gegenüber den Kolleginnen und Kollegen im HV gilt es, Handlungsfähigkeit und das Gefühl von Sicherheit zu signalisieren: „Ich bin da, ich helfe dir!“, so die Botschaft aus dem Backoffice. Generell sollten Lagertiefe und Lagerbreite in Zeiten verbreiteter Lieferengpässe neu bewertet werden, riet Löst. Sie leitet übrigens bei ADEXA zusammen mit Natascha Richter die AG PKA Praxis.

Im Anschluss hatte ADEXA-Juristin Minou Hansen ein Paket häufiger und aktueller arbeitsrechtlicher Fragestellungen geschnürt. Passgenau zur Interpharm beginnend mit dem tarif­lichen Anspruch auf Fortbildungs­urlaub für fachlich-wissenschaftliche Themen (drei Tage für PKA innerhalb von zwei Jahren) und dem gesetzlichen Anspruch auf Bildungsurlaub (gilt in den meisten Bundesländern mit Ausnahme von Bayern und Sachsen). Beide Möglichkeiten werden leider recht selten genutzt.

Weiter ging es mit besonderen Ansprüchen bei Schwerbehinderungen, dem Schutz von Schwangeren und dem Urlaubsanspruch während der Elternzeit. Zuletzt wurden Möglichkeiten beleuchtet, mit denen Apothekenleitungen ihren Teammitgliedern in Zeiten starker Arbeitsbelastung und hoher Inflation Wertschätzung und Entlastung bieten können: Hier wurden die Inflationsausgleichsprämie, das Jobticket und Zuschüsse zur Kinderbetreuung genannt. Auch bei der betrieblichen Altersvorsorge sind Arbeitgeberzuschüsse von 15 Prozent (laut Gesetz) und 20 Prozent (nach ADA-Tarifvertrag) vorgesehen. Hansen schloss mit dem Appell an die überwiegend junge Zuhörerschaft: „Mein Herzenswunsch: Kümmern Sie sich um Ihre Altersvorsorge!“

Nach den beiden Referentinnen mit ADEXA-Bezug war Mediengestalterin Sina Gietl an der Reihe, die in ihrem Vortrag den Teilnehmenden das Thema Corporate Design für die Apotheke nahebrachte: Stichworte Marketingziele, Werbebotschaften und Werbemittel Logo, Gestaltungsregeln und natürlich die Umsetzung in Sozialen Medien.

ADEXA-Bundesvorstand Andreas May und andere ADEXA-Vertreterinnen nutzten die INTERPHARM auch für diverse berufspolitische Kontakte. Und am ADEXA-Stand begrüßte das Messeteam sowohl zahlreiche Mitglieder als auch viele Noch-nicht-Mitglieder, die sich über die Vorteile und Angebote der Apothekengewerkschaft informierten. Der Neueintritt ist jetzt im Mai besonders attraktiv (siehe Kasten). Studierende und PTA-Schülerinnen können sich sogar generell über eine kostenlose Mitgliedschaft freuen.

Mit den beiden Rechtsberatungssprechstunden von Rechtsanwältin Hansen am Freitagnachmittag und Samstagvormittag, einem Gewinnspiel sowie den beliebten Schnellporträts von „Mr. Kiss“ gab es weitere Highlights für die Besucherinnen und Besucher.

Manon Flindt, Leiterin der Regionalen Geschäftsstelle Nord, freute sich besonders über Feedback vieler PKA- und PTA-Schülerinnen und -Schüler, denen ADEXA durch Vorträge an den Berufsbildungseinrichtungen bekannt ist. Einige PKA-Azubis berichteten von positiven Veränderungen, die durch praxisnahe Tipps in der Ausbildungsapotheke umgesetzt werden konnten. Und auch der Austausch mit Lehrkräften kam nicht zu kurz.

ADEXA-Messechefin Bianca Schmidt und ihr ehrenamtliches Team waren sich einig: „Präsenz bleibt einfach wichtig und das Gespräch von Angesicht zu Angesicht ist unverzichtbar!“ |