... auch DAZ noch

Zahl der Woche: Immer mehr kleine Diabetiker

ral | Typ-2-Diabetes ist längst keine Alterserkrankung mehr. Schon seit Längerem werden steigende Zahlen auch bei Kindern und Jugendlichen beobachtet. Wie das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) aktuell mitgeteilt hat, geht man derzeit von einem jährlichen Plus von fast fünf Prozent bei den Neuerkrankungen aus.

Die Zahl geht auf eine Studie zurück, die in Nordrhein-Westfalen durch­geführt wurde. Die Studienautoren um Anna Stahl-Pehe vom DDZ gehen jedoch davon aus, dass der Wert repräsentativ für ganz Deutschland sein dürfte. In der Studie waren Daten des nordrhein-westfälischen Diabetesregisters von 2002 bis 2020 ausgewertet worden. Bei 670 Kindern und Jugend­lichen im Alter zwischen 10 und 19 Jahren wurde in diesem Zeitraum ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert, die Neuerkrankungsrate lag bei 2 pro 100.000 Personen pro Jahr. Einen besonders starken Zuwachs an Betroffenen stellten die Studienautoren in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen fest. Das jährliche Plus an Typ-2-Diabetesfällen lag bei ihnen bei 6,7 Prozent. Zurückgeführt wird dieses Plus vor allem auf einen ungesunden Lebensstil und eine steigende Zahl an Kindern und Jugendlichen, die von Übergewicht und Adipositas betroffen sind.

Die Daten sollen Anfang Oktober bei der Jahresversammlung der Euro­päischen Vereinigung zur Erforschung von Diabetes (EASD) in Hamburg vorgetragen werden. Studienautor Joachim Rosenbauer merkt dazu an, dass Übergewicht und Adipositas natürlich wichtige Faktoren für die Entwicklung des Typ-2-Diabetes seien. Allerdings wurde bei jeweils einem von vier Kindern mit Typ-2-Diabetes in der Studie keine Fettleibigkeit diagnostiziert. Es müssen daher weitere Faktoren eine Rolle spielen. Diese seien noch zu erforschen, so Rosenbauer. 

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