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Ratiopharm
Gläubigerbanken sichern Finanzierung der Merckle Gruppe
Das Stillhalteabkommen wurde bis 2010 verlängert und der laufende Überbrückungskredit in einen längerfristigen Kredit umgewandelt. Damit wird auch der planmäßige Verkauf von Ratiopharm sichergestellt.
Die Banken, bei denen die Konzernobergesellschaft der Ratiopharm Gruppe VEM Vermögensverwaltung GmbH in der Kreide steht, haben gestern ihr Stillhalteabkommen bis 2010 verlängert und den laufenden Überbrückungskredit in einen längerfristigen Kredit umgewandelt. Das teilte die Presseabteilung von Ratiopharm mit. Auf der Grundlage dieser Vereinbarungen könne auch der planmäßige Verkauf von Ratiopharm in den nächsten Monaten sichergestellt werden.
Die längere Stundung der Forderungen und die Umwandlung des Kredits wurden unter der Leitung von Ludwig Merckle, dem ältesten Sohn des verstorbenen Patriarchen Adolf Merckle, geführt. Die Vereinbarungen sollen auch die Investitionen für den operativen Ausbau des Ratiopharm-Geschäfts z. B. in Indien oder im Bereich Biosimilars, biotechnologisch hergestellten Nachahmerprodukten, gewährleisten. Die Fremdfinanzierung ist durch die fehlgeschlagenen Investmentgeschäfte der VEM notwendig geworden, an die aufgrund von Ergebnisabführungsverträgen in der Vergangenheit Gewinne von der Ratiopharm Gruppe abgeflossen sind.
"Für mich stand es außer Frage, dass die Banken auch den längerfristigen Kredit gewähren", kommentiert der von der Familie Merckle und der VEM eingesetzte Chief Restructuring Officer (CRO) und Geschäftsführer der VEM Hans-Joachim Ziems. "Ratiopharm ist ein gesundes Unternehmen, das mit verschieden Maßnahmen die Basis für die Zukunft gelegt hat." Dies würde auch das von der Gesellschaft in Auftrag gegebene Gutachten der KPMG bestätigen.
Die jetzt erreichten Vereinbarungen würden auch den geregelten Verkaufsprozess von Ratiopharm sichern, für den mit der Commerzbank und der Royal Bank of Scottland inzwischen zwei Investmentbanken das Mandat erhalten haben. Auch gäbe es in bereits eine Reihe Kaufinteressenten, die ersten konkreten Gespräche würden aber erst nach der Sommerpause geführt.
Berlin - 10.06.2009, 18:24 Uhr