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Diarrhö
WHO empfiehlt weltweit Rotavirus-Impfung
Rotavirus-Infektionen bedrohen vor allem Säuglinge und Kleinkinder in Entwicklungsländern. Die bislang nur für Europa, Lateinamerika und USA geltende Impfempfehlung der WHO wurde nun auf die ganze Welt ausgeweitet.
Nach Ansicht der Strategy Advisory Group of Experts (SAGE) der WHO ist die Rotavirus-Impfung eine wichtiges Instrument, mit der schwere Rotavirus-bedingte Durchfallerkrankungen eingedämmt und die damit verbundene Mortalität gesenkt werden können. Die WHO-Experten sehen die Impfung als Teil einer Gesamtstrategie, die eine Verbesserung der hygienischen Bedingungen sowie eine Sicherstellung der Versorgung mit Zinktabletten und Lösungen zur oralen Rehydration beinhaltet. Empfohlen wird eine zweimalige Immunisierung sowohl mit Rotateq® als auch mit Rotarix®. Die erste Dosis sollte Kindern in einem Alter von 6 bis 16 Wochen gegeben werden, die zweite Kindern bis zu einem Alter von 32 Wochen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden 2008 in Deutschland mehr als 75 000 Rotavirus-Erkrankungen gemeldet. Die Zahl der tatsächlichen Erkrankungen ist sicher deutlich höher. Schätzungen gehen von 400 000 - 500 000 Fällen im Jahr aus. In Deutschland haben inzwischen die Länder Sachsen und Brandenburg eine öffentliche Empfehlung für die Rotavirus-Impfung ausgesprochen und damit den impfenden Ärzten haftungsrechtlich den Rücken gestärkt.
Quelle: WHO Weekly Epidemiological Record 2009; 23: 232 - 236; www.rki.de
Stuttgart - 10.06.2009, 14:20 Uhr