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Pegloticase gegen Gicht

Meran - 23.06.2009, 10:14 Uhr


Pegloticase (Puricase®) ist eine rekombinant hergestellte Uricase zur Behandlung der Gicht.

Bei der Gicht wird die Harnsäure, die im Stoffwechsel anfällt, nicht mehr abgebaut, fällt aus und bildet Kristalle, was sich zum Beispiel in den Finger- und Zehengelenken schmerzhaft bemerkbar macht. Bei den meisten Säugern wird die Harnsäure durch das Enzym Uricase zum leicht löslichen Allantoin abgebaut, Affen und Menschen besitzen dieses Enzym jedoch nicht mehr.

Bei chronischer Gicht ist die Normalisierung der Plasma-Harnsäurespiegel oberstes Ziel. Bisher wurden dazu Urikostatika wie Allopurinol und Febuxostat eingesetzt, welche die Entstehung der Harnsäure blockieren.

Pegloticase, eine pegyliere Uricase, die ursprünglich von Schweinen stammt, fördert die Ausscheidung der Harnsäure. Durch die Pegylierung weist das Enyzm eine lange Halbwertszeit von zehn bis zwölf Tagen auf und wirkt nur gering immunogen. Pegloticase wird in einer Dosis von 2 bis 8 mg alle zwei bis vier Wochen intravenös gespritzt und wird derzeit in einer Phase-II-Studie untersucht. Die Zulassung in den USA ist beantragt, Langzeitstudien liegen noch nicht vor.


Bettina Hellwig