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Gesundheitsministerkonferenz
Gesundheitsminister setzen auf Impfungen
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern sehen Deutschland derzeit nicht ernsthaft durch die "Schweinegrippe" gefährdet. Um Infektionskrankheiten künftig generell wirksamer zu begegnen, wollen sie aber den Impfschutz verbessern.
Zu ihrer alljährlichen gemeinsamen Konferenz trafen sich die Gesundheitsminister und -senatoren diesmal am 24. und 25. Juni in Erfurt unter der Leitung der Thüringer Ministerin Christine Lieberknecht (CDU). Eines ihrer Themen war die sich weltweit ausbreitende und von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Pandemie erklärte Influenza A/H1N1.
Die Konferenzteilnehmer konstatierten, dass Deutschland nur gering betroffen und die Krankheitsverläufe in aller Regel milde seien. Trotz ansteigender Krankheitszahlen bestehe zum jetzigen Zeitpunkt keine allgemeine Infektionsgefahr. Zudem sehen die Ministerinnen und Minister Deutschland gut gerüstet: Mit der bisherigen Einlagerung staatlicher Reserven an antiviralen Arzneimitteln für mehr als 30% der Bevölkerung und mit den abgeschlossenen Verträgen zur Bereitstellung von pandemischen Impfstoffen sei eine ausreichende Vorsorge getroffen. Zugleich unterstützten die Ländervertreter Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt darin, die Bestellung von Pandemie-Impfstoffen erst vorzunehmen, wenn die WHO empfiehlt, die Herstellung von einem saisonalem auf einen Pandemie-Impfstoff umzustellen. Diese Entscheidung soll am 7. Juli fallen. Bis dann soll auch feststehen, welche Gruppen geimpft werden sollen. Eine hundertprozentige Durchimpfung wird es nicht geben. Dafür ist der Erreger derzeit nicht aggressiv genug. Es besteht jedoch die Befürchtung, dass er bis zur Grippesaison auf der Nordhalbkugel mutiert und neue Herausforderungen beschwört. Schmidt forderte zudem, dass die Herstellung des neuen Impfstoffes die Produktion der saisonalen Grippe-Impfstoffe nicht zu stark beeinträchtigt.
Darüber hinaus beschlossen die Minister einstimmig die Erarbeitung eines "Nationalen Impfplans" für Deutschland. Das Impfen sei der wirksamste Schutz gegen die Ausbreitung gefährlicher Infektionskrankheiten. Daher solle zukünftig stärker als bisher über gefährliche Krankheiten, Ansteckungswege und Schutzmöglichkeiten informiert und aufgeklärt werden. Um die Durchimpfungsraten Schritt für Schritt zu erhöhen, müssten alle Akteure des Gesundheitswesens eng zusammen arbeiten. Der Impfplan soll bis zur
83. Gesundheitsministerkonferenz, die im nächsten Jahr in Hannover stattfinden wird, vorgelegt werden.
Berlin - 26.06.2009, 10:55 Uhr