Neue Grippe

Erster Fall von Tamiflu-Resistenz in Dänemark

Berlin - 01.07.2009, 15:04 Uhr


Eine mit Tamiflu behandelte Dänin mit Neuer Grippe zeigte eine Resistenz der Erreger gegen das Mittel. Eine anschließende Behandlung mit dem zweiten verfügbaren Präparat Relenza hatte jedoch Erfolg.

Abgesehen von dem jetzt bekannt gewordenen dänischen Fall scheint die Resistenzentwicklung gegenüber einem der beiden Grippe-Therapeutika bislang kein Problem darzustellen. Die Behörden in Großbritannien, welches mit fast 6.000 nachgewiesenen Fällen das am stärksten betroffene Land in Europa ist, betonen, dass es bei den ihnen bekannten Fällen bis zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Anzeichen für eine Resistenzbildung gegeben habe. Gerade sind in Großbritannien zwei Menschen nachweislich an der Neuen Grippe verstorben, bei einem dritten wird die genaue Ursache noch untersucht.

Insgesamt ist das Auftreten von Resistenzen gegen Oseltamivir kein neues Phänomen, es ließ sich regelmäßig auch für die Erreger der saisonalen Grippe nachweisen. Dem Robert-Koch-Institut zufolge zeigte sich beispielsweise bereits in der Saison 2007/2008 ein von Land zu Land zwar sehr unterschiedlicher, insgesamt aber auffallend hoher Anteil an Influenza-A/H1N1-Viren eine genetische Mutation, die für eine Resistenz dieser Viren gegen den Wirkstoff Oseltamivir sprach. Da diese Resistenzen auch in Ländern beobachtet werden, in denen insgesamt selten mit Tamiflu therapiert wird, kann umgekehrt angenommen werden, dass ein vermehrter Einsatz des Therapeutikums nicht zu einer vermehrten Resistenzentwicklung beiträgt.


Tarja Wündrich