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20 Jahre ESCOP
Große bis mäßige Erfolge im Kampf für Phytopharmaka
Exakt auf den Tag genau 20 Jahre nach ihrer Gründung feierte die Wissenschaftliche Kooperation Europäischer Gesellschaften für Phytotherapie (European Scientific Cooperative on Phytotherapy, ESCOP) am 18. Juni 2009 in Köln ihr Jubiläum mit einem wissenschaftlichen Kongress.
Wie der Generalsekretär der ESCOP, Simon Y. Mills, ausführte, hat die ESCOP einige Leistungen vorzuweisen, etwa die Koordination des EU-Biomed-Programms, das europäische Standards für die sichere und wirksame Anwendung pflanzlicher Arzneimittel festlegt, das Online-Meldesystem für unerwünschte Arzneimittelwirkungen von Phytopharmaka (PhytoNET), die Herausgabe des European Phytojournal, die Veranstaltung von mittlerweile fünf internationalen Fachsymposien und vor allem die Erarbeitung und Publikation der ESCOP-Monographien pflanzlicher Arzneidrogen. Die ESCOP-Monographien sind für die Hersteller eine wichtige Richtschnur und für die Behörden eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Zulassung von Phytopharmaka. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (Committee on Herbal Medicinal Products, HMPC) bei der europäischen Arzneimittelagentur EMEA verwendet sie zudem als maßgebliche Quelle zur Erstellung der eigenen HMPC-Monographien.
Auf dem Symposium wurde beklagt, dass die europäische Liste traditioneller Arzneimittel, auf die sich die Antragsteller in Zukunft bei der erleichterten Registrierung traditioneller Arzneimittel beziehen können sollen, bisher nur sechs Positionen aufweist. Auch die Registrierung traditioneller pflanzlicher Arzneimittel in den EU-Staaten lässt bislang zu wünschen übrig. Hier nehmen die Briten bei Weitem die Spitzenstellung ein, was sich damit erklären lässt, dass dort entsprechend weniger rationale Phytopharmaka (mit dem Status "well-established use") zugelassen sind. Auch das Interesse der Industrie, neue Präparate auf den Markt zu bringen, ist eher gering. Dr. Hubertus Cranz vom europäischen Dachverband der Selbstmedikationsindustrie, AESGP, erklärte dies mit dem hohen regulatorischen Aufwand, der nicht durch ebenso hohe Gewinnerwartungen gerechtfertigt ist.
Köln - 01.07.2009, 18:05 Uhr