Erhebliche Sicherheitsdefizite beim Online-Zugang

Einer der Gründe sei, dass bei kaum einer der geprüften Apotheken die Empfehlungen zur sicheren Gestaltung von Passwörtern berücksichtigt wurden, obwohl klare Vorgaben beispielsweise des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik existierten.

Angesichts der hohen Nutzerzahlen bei den Online-Apotheken bedürfe es dringend einer Überarbeitung der Anmeldeverfahren. "Angesichts der Sensibilität der Daten muss eine angemessene Sicherheit gewährleistet sein", mahnt Wagner, "der Wettbewerb bei Kundenakquise- und Kundenbindung darf nicht auf Kosten des Sicherheitsniveaus ausgetragen werden." Er hat angesichts der verheerenden Ergebnisse unter anderem auch die Landesapothekerkammer aufgefordert, sich mit dem Problem zu befassen.

Diese erklärte gegenüber dem apoticker, dass der Fall zwar nicht in ihren Aufgabenbereich gehöre, sie aber dennoch im nächsten Rundschreiben explizit auf die Problematik und die Gefahren hinweisen wird. Man habe das Schreiben der Datenschützer an das Landesamt für Jugend, Soziales und Versorgung weitergesendet, welches für die Erteilung der Versanderlaubnisse zuständig ist. Dort hat man bereits zugesichert, alle Versandapotheken umgehend anzuschreiben und auf das Problem aufmerksam zu machen. Dabei wolle man nicht nur um Abhilfe bitten, sondern die Versender auch aktiv unterstützen, indem man gezielt auf Möglichkeiten hinweise, die Sicherheitslücken zu beseitigen.