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Knorpelabbau
Syndecan als Auslöser der Arthrose identifiziert
Ein Wissenschaftlerteam aus Münster und Hannover hat die Mechanismen entschlüsselt, die im Knorpel von Arthrosepatienten zum Abbau der Knorpelsubstanz und damit zur Entstehung der Erkrankung führen.
Wie die Arbeitsgruppe um Prof. Thomas Pap vom Institut für Experimentelle Muskuloskelletale Medizin der Universität Münster gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Hannover, Hamburg und Seoul herausfand, ist für die Entstehung von Arthrose ein spezielles Oberflächenmolekül auf den Knorpelzellen, ein so genanntes Syndecan, verantwortlich. Dr. Frank Echtermeyer, in der Experimentellen Anästhesiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover tätiger Erstautor der Studie, erläuterte den zentralen Befund: "Unsere Untersuchungen zeigen, dass dieses Oberflächenmolekül entscheidend an der Bildung eines zerstörerischen Eiweißes durch Knorpelzellen beteiligt ist und es auf der Zelloberfläche verankert. Das gezielte Ausschalten dieses Syndecan-Moleküls mittels gentechnischer Verfahren führt dazu, dass der Knorpel unempfindlich wird gegen schädigende Einflüsse und zumindest in Tests mit Mäusen keine Arthrose mehr entsteht."
In der insgesamt dreieinhalb Jahre dauernde Studie des internationalen Forscherteams wird zugleich auch eine Strategie für die medikamentöse Behandlung der Arthrose entwickelt. Dazu haben die Forscher einen Hemmstoff auf Eiweißbasis, einen so genannten Antikörper, gegen das Syndecan-Molekül entwickelt. Sie konnten belegen, dass die regelmäßige Injektion dieses Antikörpers die Entstehung einer Arthose bei Mäusen zuverlässig verhindert. "Der Nachweis, dass sich unsere Ergebnisse in einen therapeutischen Ansatz übertragen lassen, war ein ganz wesentlicher Aspekt der Arbeit und lässt uns hoffen, dass der gegenwärtige Stillstand bei der medikamentösen Arthrosetherapie bald überwunden werden kann", betonte Pap.
Münster/Konstanz - 19.08.2009, 17:34 Uhr