Pharma-Industrie

Procter & Gamble verkauft Pharmasparte

Cincinnati - 25.08.2009, 14:14 Uhr


Der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble verkauft sein Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln an das irische Pharmaunternehmen Warner Chilcott. Der Kaufpreis beträgt 3,1 Milliarden US-Dollar.

Procter & Gamble wird sich damit weiter auf sein Kerngeschäft im Konsumgüterbereich konzentrieren. Im Gesundheitsmarkt wird der Konzern mit den Bereichen "Personal Health Care, Oral Health Care und Feminine Care" im Vorsorgebereich mit nicht verschreibungspflichtigen Produkten engagiert bleiben. Die nun verkaufte Pharmasparte erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 2,3 Milliarden US-Dollar und erzielte einen Gewinn von gut einer halben Milliarde US-Dollar. Außer den Produkten übernimmt Warner Chilcott die Produktionsstätten in Deutschland und Puerto Rico sowie die Forschungseinrichtungen, heißt es in einer dpa-Meldung. Damit wechselt auch der größte Teil der etwa 2300 Beschäftigten der Pharmasparte zum neuen Arbeitgeber. Procter & Gamble erwartet durch den Verkauf einen Sondergewinn von 1,4 Milliarden US-Dollar oder 0,44 US-Dollar je Aktie, in den kommenden Jahren dürfte der Gewinn aber um 0,10 bis 0,12 US-Dollar je Aktie sinken.

Für Warner Chilcott gilt der Zukauf als wichtiger Schritt der Unternehmensentwicklung. "Wir werden damit zu einem globalen Unternehmen", hieß es dazu von Warner-Chilcott-Chef Roger Boissonneault. Offenbar ist auch die Börse von der Übernahme sehr überzeugt, denn die Aktien von Warner Chilcott legten nach Bekanntgabe der Transaktion um mehr als 20 Prozent zu, obwohl Aktien der kaufenden Unternehmen bei Übernahmen oft zunächst Kursrückgänge hinnehmen müssen. Besonders bemerkenswert ist der Kursanstieg angesichts der Finanzierung, denn Warner Chilcott will die Übernahme mit neuen Schulden bezahlen. Offenbar überzeugen hier die angestrebten Synergien und die neue Unternehmensgröße von Warner Chilcott. Bisher war das Unternehmen weitgehend auf Kontrazeptiva und Hormontherapien fokussiert.


Thomas Müller-Bohn


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