Kieler Institut für Weltwirtschaft

Kein Einbruch auf dem Arbeitsmarkt

Traunstein - 11.09.2009, 09:49 Uhr


Die neueste Konjunkturprognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft gibt Entwarnung: Ein Einbruch auf dem Arbeitsmarkt ist nicht zu befürchten. Damit dürften die Apotheken auch weiterhin von den Folgen der Finanzkrise weitgehend verschont bleiben.

Zwar ist die Finanzkrise trotz einiger Fortschritte noch keineswegs überwunden und die konjunkturelle Erholung wird nur in moderatem Tempo verlaufen - so die Einschätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in seiner neuen Konjunkturprognose für Deutschland. Als günstiges Signal wird darin jedoch die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt gewertet. Diese wird sich zwar verschlechtern, aber "nicht so stark wie in anderen Ländern und auch bei Weitem nicht so stark, wie man aufgrund der Schärfe des Produktionsrückgangs erwarten könnte". Als Grund hierfür nennen die Kieler Forscher die Lohnzurückhaltung in den Jahren 2004 bis 2007, die eine Folge der Arbeitsmarktreformen durch die Agenda 2010 waren. Dadurch habe sich - anders als in den Spätphasen früherer Aufschwünge - kein Lohnkostendruck aufgebaut. Es sei zwar nicht zu erwarten, dass in der aktuellen Rezession per saldo Entlassungen ausbleiben würden. Es werde aber voraussichtlich nicht zu einem massiven Rückschlag auf dem Arbeitsmarkt kommen, der "die Aussichten für den privaten Konsum und für die konjunkturelle Expansion insgesamt erheblich beeinträchtigen würde."

Für die öffentlichen Apotheken ist diese Prognose aus zwei Gründen sehr erfreulich. Trifft sie zu, werden - anders als befürchtet - die Bereitschaft zum privaten Konsum und damit die Absätze im OTC- und Randsortiment nicht durch einen erheblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit beeinträchtigt. Zudem käme es nicht zu massiven Einbrüchen bei den Einnahmen der Krankenkassen und dadurch bedingten Einsparmaßnahmen auf dem Arzneimittelsektor.  


Christine Ahlheim