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Antihypertonika
Losartan und Enalapril verlangsamen diabetische Retinopathie
Die diabetische Retinopathie ist eine der wichtigsten Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus. Aktuelle Studienergebnisse legen nahe, dass der AT1-Rezeptorantagonist Losartan und der ACE-Hemmer Enalapril die Progression aufhalten können.
In einer kontrollierten randomisierten Multicenter-Studie wurde an 285 normotensiven Typ-1-Diabetikern mit normaler Albuminausscheidung der Nutzen der Therapie mit Renin-Angiotensin-Inhibitoren über einen Zeitraum von fünf Jahren untersucht. Die Probanden erhielten entweder den AT1-Rezeptorantagonisten Losartan (100 mg/Tag), den ACE-Hemmer Enalapril (20 mg/Tag) oder Placebo. Der primäre Endpunkt war die durch Biopsie festgestellte morphologische Veränderung der Niere. Als Bewertungskriterium der diabetischen Retinopathie wurde eine Verschlechterung um zwei oder mehr Stufen auf der Retinopathie-Skala definiert. Die morphologischen Veränderungen der Niere unterschieden sich zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen nicht signifikant. Die kumulierte Inzidenz einer Mikroalbuminurie betrug im Fünf-Jahres-Zeitraum 6% in der Placebogruppe, während sie in der Losartangruppe mit 17% deutlich höher, in der
Enalaprilgruppe hingegen mit 4% etwas niedriger lag. Auch eine Verschlechterung der Nierenfunktion konnte durch die Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems nicht verhindert werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Progression von zwei oder mehr Stufen auf der Retinopathie-Skala sank hingegen durch Enalapril um 65%, durch Losartan sogar um 70%, unabhängig von der Veränderung des Blutdrucks. Demnach hatte die Blockade des Renin-Angiotensin-Systems keinen Einfluss auf die Nephropathie, verlangsamte aber die Progression der Retinopathie signifikant.
Quelle: Mauer M et al.: Renal and Retinal Effects of Enalapril and Losartan in Type 1 Diabetes. N Engl J Med 2009;361: 40 - 51.
Stuttgart - 16.09.2009, 12:31 Uhr