Arzneiverordnungs-Report

DAV: Schwabes Zahlen sind unseriös

Berlin - 18.09.2009, 09:35 Uhr


Der DAV hat die Behauptung des AVR-Herausgebers Prof. Ulrich Schwabe, die Distributionskosten für Generika seien in Deutschland zu hoch, von sich gewiesen. Auch bei Pro Generika zeigte man sich irritiert über Schwabes Zahlenspiele.

Becker betonte, dass die Apothekerinnen und Apotheker im laufenden Jahr für Milliarden-Einsparungen bei den Krankenkassen sorgten - doch diese habe man bei der Vorstellung des AVR unter den Tisch fallen lassen. Becker betonte: "Fakt ist: Apotheken sind für das Ausgabenwachstum bei Arzneimitteln nicht verantwortlich. Sie sind weder an der Preisbildung noch an der Verschreibung beteiligt."

Bei Pro Generika sieht man durch Schwabes Vorwürfe gar das System der Arzneimittelversorgung durch Apotheken in seiner jetzigen Form in Frage gestellt. Bei seinen Preisberechnungen im Vergleich zu Großbritannien verkenne der Pharmakologe die Systematik der Arzneimittelpreisverordnung, kritisierte der Sprecher des Branchenverbandes, Thomas Porstner. Seine Zahlen seien daher unvollständig und deshalb falsch. Er verschweige nicht nur die von den Apotheken an die Kassen abzuführenden Rabatte, sondern erwähne ebenso wenig, dass die im Jahr 2004 eingeführte Honorierungs-Regelung auch für sehr hochpreisige Arzneimittel gilt, die dadurch erheblich günstiger wurden. Darüber hinaus hinke der Vergleich mit Großbritannien, weil deutsche Apotheker anders als ihre britischen Kollegen nur Arzneimittel und Gesundheitsprodukte verkaufen dürfen, erläuterte Porstner.


Kirsten Sucker-Sket