Polymyositis

Entzündung als Risikofaktor für einen Herzinfarkt

21.09.2009, 14:36 Uhr


Nach neuen Erkenntnissen kanadischer Wissenschaftler haben Patienten, die unter einer autoimmunen Muskelentzündung leiden, ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen.

Von einer entzündlichen Autoimmunerkrankung der Muskulatur wie der Poly- oder Dermatomyositis sind in Deutschland etwa 10 von 1 Million ­Einwohner betroffen. Die Erkrankung führt zu Muskelschwäche, muskelkaterartigen Schmerzen und im Fall der Dermatomyosis zu einem Hautausschlag. Eine Kohortenstudie hat nun zudem gezeigt, dass das Risiko für einen Herzinfarkt bei Erkrankten zweimal so hoch ist wie in der Allgemeinbevölkerung. Allerdings haben die Studienautoren auch entdeckt, dass die bei Myositis eingesetzte Immuntherapie einen präventiven Effekt auf Herzinfarkte hat. "Das ist eine wichtige Erkenntnis, vor allem für Patienten, die bisher wegen möglichen Nebenwirkungen vor einer Immuntherapie zurückschreckten", so ­Sasha Bernatsky, einer der Autoren. Angetrieben von diesem Wissen wollen die Forscher der Universität Montreal nun herausfinden, welchen Nutzen die Immuntherapie bei anderen entzündlichen Erkrankungen haben könnte. 

Quelle: Tisseverasinghe, A. et al.: MUHC, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.3899/jrheum. 090061


Dr. Beatrice Rall